Warmwasseraufbereitung: 52 Ideen, Möglichkeiten und Fakten im Überblick

Verfasst von: Michael Claus
Zuletzt aktualisiert am:
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In diesem Artikel
  • Warmes Wasser braucht jeder und zwar nicht zu knapp! 
  • Doch welche Varianten gibt es zur Warmwasseraufbereitung? 
  • Was sind die Vorteile, Nachteile und Kosten der jeweiligen Technik?

Man glaubt es kaum: Die Warmwasseraufbereitung ist eine relativ moderne Technik. Missen möchte sie heute allerdings niemand mehr. Warmes Wasser aus der Leitung gehört einfach zum Standard.

Mit Warmwasser stellen wir uns gerne unter die Dusche, erledigen den Abwasch oder putzen uns die Hände. Der Tag beginnt und endet mit Warmwasser.

Haushalte ohne Warmwasser gelten als rückständige Haushalte. Doch welche Möglichkeiten der Warmwasserbereitung gibt es überhaupt? Welche Systeme haben welche Vorteile und Nachteile?

Und welche Kosten bringt welche Variante mit sich? Das alles und noch mehr erfährst Du hier in diesem Ratgeber Artikel! 

Beratung Heizung Warmwasser
Heizung mit Warmwasser oder Heizung neben Warmwasser: Was ist die beste Lösung?

Fakten, Zahlen & Kosten: Wie viel Warmwasser verbrauchen wir wofür? 

Pauschal lässt sich Dein Warmwasserverbrauch freilich nicht in einem Satz auf den Punkt bringen. Bekanntlich sind Verbräuche bewusst immer individuell abhängig vom jeweiligen Nutzungsverhalten. Besser auf den Punkt bringen lassen sich allerdings Verbräuche im Durchschnitt oder Verbräuche je nach Anwendung. Das gilt auch fürs Warmwasser. 

Du möchtest gerne mehr darüber wissen, welcher Verbrauch an Wasser wofür in Deutschland in etwa normal ist? Oder möchtest Du für Deine Planung besser einschätzen und kontrollieren können, mit welchen Kosten Du allein für das warme Wasser rechnen kannst? Dann schau doch mal in unserer jeweiligen Übersicht dazu nach. 

Vorab gilt als genereller Ratgeber zur Orientierung beim Warmwasserverbrauch in Deutschland

  • Sparsame Haushalte: verbrauchen 25-30 Liter pro Tag und Person 
  • Durchschnittliche Haushalte: verbrauchen 30-40 Liter pro Tag und Person 
  • Haushalte mit hohem Verbrauch: verbrauchen 40-50 Liter pro Tag und Person 

Die Deutschen lieben warmes Wasser. Deshalb liegt der Durchschnittsverbrauch typischer deutscher Haushalte im Jahr bei vergleichsweise hohen 46,5 Kubikmeter Wasser pro Person. Für einen Zwei-Personen-Haushalt summiert sich der Verbrauch jährlich auf ca. 93 Kubikmeter. Beim Drei-Personen-Haushalt sind es ca. 140 Kubikmeter.

Warmwasserversorgung Dusche Brause
Baden und Duschen ist vor der Toilette der größte Wasserverbraucher in deutschen Haushalten
Trinkwasser Wasserhahn
Essen und Trinken schlagen beim Verbrauch von echtem Trinkwasser kaum auf die Rechnung

Wasserverbrauch insgesamt nach Arten von Verbrauch! 

Der Anteil, den der Verbrauch von Warmwasser am gesamten Wasserverbrauch hat, beläuft sich auf etwa 20 bis 40 Prozent. Das bedeutet im Detail, dass ein deutscher Haushalt pro Person und Tag etwa 127 Liter Wasser insgesamt verbraucht. Das deckt sich mit gleichlautenden Zahlen von Statista für das Jahr 2021, wobei die Tendenz eher abnehmend ist.

Darauf entfallen je nach Tätigkeit folgende Verbräuche (von A-Z): 

Werte insg. für:  Verbrauch 1-Personen-Haushalt* Verbrauch 2-Personen-Haushalt* Verbrauch 3-Personen-Haushalt*
Baden & Duschen  39 l 78 l 117 l
Essen & Trinken  3 l 6 l 9 l
Garten  4 l 8 l 12 l
Handwerkliche Tätigkeiten  11 l 22 l 33 l
Körperpflege (sonstige Aktivitäten)   7 l 14 l 21 l
Spülmaschine  7 l 14 l 21 l 
Toilette  34 l 68 l 102 l
Waschmaschine   15 l 30 l 45 l
Wohnung & Auto putzen  7 l 14 l 21 l
Summe 127 l 254 l 381 l
davon Kaltwasser  89 l 178 l 267 l
davon Warmwasser  38 l 76 l 114 l

*Rechnungen und Beispiele jeweils in Liter für einen durchschnittlichen Haushalt 

Wie Du sicherlich schon bemerkt hast, lässt sich der Verbrauch an Warmwasser im Vergleich nicht immer ganz sauber vom Wasserverbrauch insgesamt trennen. Mal brauchst Du halt heißes Wasser, mal warmes und mal auch nur kaltes. Die Mischbatterie Armaturen wurden schließlich nicht umsonst erfunden. 

Kaminofen wassergeführt
Warmwasserbereitung mit Scheitholz wie im wasserführenden Kaminofen ist günstig, macht aber viel Arbeit ©Dana Keli/Shutterstock.com
Boiler elektrisch Bad
Elektrische Warmwasseraufbereitung ist einfach und bequem, aber teuer beim Energieverbrauch

Kosten für warmes Wasser nach Art genutzter Energie! 

Bevor wir gleich zu den Möglichkeiten der Technik für die Warmwasseraufbereitung kommen, vorab noch ein paar Fakten zu den Kosten. Denn ob Eigentümer oder Mieter, die Warmwasserbereitung hat im Durchschnitt mit 12 Prozent Anteil an den gesamten Energiekosten einen erheblichen Einfluss auf Deine Haushaltskasse. 

Nur wer seine Warmwasserkosten besser einschätzen kann, kann diese überhaupt vergleichen und effiziente Potenziale zum Einsparen und Optimieren finden. Je nach Technik und Lösung kannst Du bei folgenden Energieträgern mit ungefähr folgenden Kosten für Deine Warmwasseraufbereitung pro Jahr rechnen (von A-Z):

Energie zur Warmwasserbereitung aus:  Preis Energie* Verbrauch / Kosten 1-Personen-Haushalt** Verbrauch / Kosten 2-Personen-Haushalt** Verbrauch / Kosten 3-Personen-Haushalt**
Gas (Erdgas)  10,7 ct/kWh  148,41 Euro  296,82 Euro  445,23 Euro 
Gas (Flüssiggas)  11,8 ct/kWh  163,67 Euro  327,33 Euro  491,00 Euro 
Öl (Heizöl)  9,0 ct/kWh  124,83 Euro  249,66 Euro  374,49 Euro 
Pellets (Holzpellets)  5,5 ct/kWh  76,29 Euro  152,57 Euro  228,86 Euro 
Scheitholz  5,0 ct/kWh  69,35 Euro  138,70 Euro  208,05 Euro 
Strom (elektrisch)  30 ct/kWh  416,10 Euro  832,20 Euro  1.248,30 Euro

*Durchschnittspreise Stand September 2021 
**Rechnungen und Beispiele in Euro Cent pro Kilowattstunde (allein die Energiekosten betreffend) jeweils für einen durchschnittlichen Haushalt

Hinweis zur genauen Berechnung der Kosten

Unsere Beispiele in dieser Tabelle beziehen sich auf die beispielhaften Verbräuche aus der vorherigen Tabelle. Beim Warmwasserverbrauch pro Kopf und Tag finden somit die Mengen von 38, 76 bzw. 114 Litern Eingang in die Berechnung. Um die Anzahl der benötigten Kilowattstunden zu errechnen, haben wir den Jahresverbrauch dann jeweils mit dem Faktor 2,5 und der Temperaturdifferenz zwischen Kaltwasser und Warmwasser von 40 Grad Celsius multipliziert. Der Jahrespreis ist das Produkt aus den insgesamt benötigten Kilowattstunden und dem Preis pro Kilowattstunde.

Zentralheizung Standard
Zentrale Anlagen, die gleich mit in die Zentralheizung integriert sind, finden sich heute als Standard wieder

Varianten der Warmwasseraufbereitung 

Der Überblick zu den Verbrauchskosten bei den verschiedenen Systemen zur Warmwasserbereitung gibt schon einen wesentlichen Fingerzeig. Nicht nur den, dass es überhaupt verschiedene Systeme gibt. Sondern vor allem den, mit dem richtigen Produkt zur Warmwasseraufbereitung jede Menge Geld bei den Betriebskosten sparen zu können. 

In der Tat lässt sich Warmwasser auf ganz verschiedenen Wegen erzeugen. Grundlegend unterscheiden sich dabei alle Geräte nach zwei Ideen bzw. Varianten

  • zentrale Systeme 
  • dezentrale Systeme 
Zentrale Systeme Heizung Warmwasseraufbereitung
Zentrale Systeme vereinen Heizung und Warmwasseraufbereitung
Dezentrale Systeme Heizung Warmwasserbereitung
Dezentrale Systeme entkoppeln Heizung und Warmwasserbereitung

Was sind zentrale Systeme zur Warmwasseraufbereitung? 

Bei einer zentralen Anlage zur Warmwasserbereitung erfolgt die Erwärmung von kaltem Trinkwasser zentral innerhalb der bestehenden Heizung. In einem extra Speicher bzw. Pufferspeicher wird das warme Wasser gespeichert. Über ein Netz aus Leitungen erreicht das warme Wasser schließlich alle Entnahmestellen (Armaturen) im Haus. 

Weil die Leitungswege zwischen Ort der Erzeugung und Entnahme lang sein können, ist eine gute Wärmedämmung aller Leitungen und Speicher wichtig. Andernfalls finden unterwegs ernste Verluste von Wärme und Energie statt. Passen zwischen Warmwasserspeicher und Zapfstelle mehr als drei Liter Wasser ist eine sog. Zirkulationsleitung vorgeschrieben. 

„Die Zentralheizung ist schon da? Dann spricht nicht viel gegen eine zentrale Warmwasserbereitung!“

Diese Zirkulationsleitung liegt parallel zur eigentlichen Warmwasserleitung und wälzt das Wasser permanent durch den Kreislauf. Der Wärmeerzeuger heizt es somit ständig nach. Unterm Strich kommt beim Öffnen des Wasserhahns also sofort warmes Wasser aus der Leitung. Das spart Wasser und Kosten. Zudem erhöht es den Wohnkomfort. 

Unisono wie bei den Heizungen bieten sich als zentrale Möglichkeiten zur Warmwasseraufbereitung (von A-Z) folgende Ideen und Systeme an: 

  • Fernwärme: Beim Anschluss an das Fernwärmenetz wird Dein Haushalt für gewöhnlich nicht nur zentral mit Wärme für die Heizung (heißem Heizungswasser) beliefert, sondern auch zentral mit Warmwasser für Dusche, Bad und Küche.

  • Heizkessel: Als gängige zentralisierte Lösungen finden sich hier beispielsweise die Gasheizung, die Ölheizung oder auch Biomasseheizungen wie Pelletkessel, Scheitholzkessel oder wasserführende Kamine und Pelletöfen.

  • Strom: Zentrale elektrische Anlagen zur Warmwasserbereitung sind eher die Ausnahme, aber möglich. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung, am besten noch zusätzlich mit Solarthermie zur direkten Unterstützung der Warmwasseraufbereitung kann das beim passenden Gebäude gut funktionieren. Steht allerdings mal kein selbst erzeugter Strom zur Verfügung, muss der teuer aus dem Netz bezogen werden.

  • Wärmepumpe: Viele Hausbesitzer, die sich für eine Wärmepumpe als Heizungsanlage entschieden haben, erwärmen ihr Brauchwasser ebenfalls mit dieser zentralen Anlage. Die Energie für die Warmwassererzeugung gewinnt das System der Wärmepumpe dabei wie für die Heizung aus der Umwelt.

Durchlauferhitzer elektrisch Strom
Bei der dezentralen Warmwasserbereitung bauen die Deutschen auf Durchlauferhitzer mit Strom oder Gas

Was sind dezentrale Systeme zur Warmwasseraufbereitung? 

Bei einer dezentralen Anlage zur Warmwasserbereitung erfolgt die Erwärmung von kaltem Trinkwasser direkt nahe der Entnahmestelle in einem entsprechenden Gerät. Extra Speicher, lange Leitungsnetze oder Zirkulationsleitungen usw. sind nicht nötig. Die geläufigsten Methoden für die dezentrale Warmwasserbereitung sind der Durchlauferhitzer und der Boiler. 

„Für manche Zwecke kann eine dezentrale Lösung der Warmwasseraufbereitung von Vorteil sein. Das lässt sich gut abschätzen oder sogar berechnen.“

Beim Durchlauferhitzer wird nur genau das Wasser erwärmt, welches gerade auch benötigt wird. Beim Boiler wird in einem dezentralen Vor-Ort-Speicher ein gewisses Volumen an warmem Wasser nahe der Entnahmestelle aufgewärmt und vorgehalten. Die kurzen Leitungswege und die zumeist einfache Installation der Geräte haben ihre Vorteile. 

Bei dezentralen Varianten zur Warmwasseraufbereitung bieten sich konkret folgende Systeme an

  • Boiler: Das kalte Wasser gelangt in einem Boiler zunächst in den internen Speicher. Dort erhitzt das Gerät die vorrätige Menge auf die gewünschte Temperatur. Entnimmt der Nutzer heißes Wasser, wird dem Boiler direkt neues Kaltwasser zum Aufheizen zugeführt. Häufig kommen Boiler zum Einsatz, die mit elektrischer Energie heizen.

  • Durchlauferhitzer: Am jeweiligen Gerät liegt direkt kaltes Trinkwasser an. Dreht der Verbraucher den Warmwasserhahn auf, beginnt das Gerät entsprechend das Wasser zu erwärmen. Durchlauferhitzer arbeiten im Betrieb für gewöhnlich mit elektrischem Strom oder über die Verbrennung von Brennstoff wie Gas in einer Gas-Therme bzw. Gas-Brennwert-Therme.

  • Solarthermie: Eine weitere Option sind Solar-Warmwassersysteme, die die Energie der Sonne nutzen, um das Wasser zu erwärmen. Diese Solarthermie Systeme sind besonders umweltfreundlich und können eine Menge Geld sparen. In der Regel arbeiten sie ergänzend. Sie unterstützen also die Geräte, die hauptsächlich für die Warmwasseraufbereitung zuständig sind.

  • Kombinierte Systeme: Die alternative Warmwasseraufbereitung dezentral lässt sich auch mit einer modernen Heizung bzw. Energieerzeuger kombinieren. Zum Beispiel kann ein elektrischer Durchlauferhitzer für die Warmwasseraufbereitung den selbst erzeugten Strom aus Photovoltaik oder aus einem Blockheizkraftwerk nutzen. Sowohl mit Solarthermie als auch mit Photovoltaik kannst Du unter Umständen sogar auf Förderung vom Staat für die neue Gesamtanlage bauen.

Aktuelle Tipps

Die Beendigung und Veränderung verschiedener Programme der staatlichen Förderung nach BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) etwa über KfW und BAFA hat auch Einfluss auf die Förderung von Heizungen, Dämmungen usw. Seit 2022 werden weniger neue Maßnahmen in jeweils etwas geringerem Umfang von der Bundesregierung gefördert. Das kann großen Einfluss auf die Attraktivität des besten Preis-Leistungs-Verhältnisses bei so mancher Heizung haben.

Außerdem wurde kürzlich das umstrittene neue GEG (Gebäude-Energie-Gesetz) durch den Bundestag verabschiedet. Die Zustimmung durch den Bundesrat und ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) zum sog. Heizungsgesetz stehen noch aus. Sollte das neue Gesetz alle Hürden meistern, passen wir unsere Inhalte daran an.

Hier zum extra Ratgeber mit noch mehr Informationen zum Vergleich von Durchlauferhitzer und Boiler!

Warmwasseraufbereitung mit Boiler: Angebote und Bestseller

Warmwasseraufbereitung mit Durchlauferhitzer: Angebote und Bestseller

Legionellen Keime Warmwasser
Legionellen und Keime im Warmwasser schaden der Gesundheit

Was tun gegen Legionellen im warmen Wasser? 

Legionellen im Trinkwasser sind gefährlich für die Gesundheit. Legionellen sind Bakterien, die besonders gut in warmem Süßwasser bei einer Wassertemperatur von 25-55 Grad Celsius gedeihen. Gelangt dieses Wasser dann in den biologischen Kreislauf eines Menschen, kann der zum Beispiel an grippeähnlichen Symptomen erkranken oder gar eine Lungenentzündung davontragen. In Einzelfällen wird auch immer wieder über Todesfälle berichtet. 

Warmwasserleitungen im Haus, vor allem solche mit stehendem Wasser ohne Zirkulationsleitung, sind quasi ein Eldorado für Legionellen. Hier vermehren sich die Erreger besonders gerne. Bei diesem Thema heißt es also Obacht!

6 Ideen und Maßnahmen zum aktiven Schutz vor Legionellen im Trinkwasser: 

  1. Eigeninitiative: Das Wasser aus dem Netz Deines Wasserversorgers kommt bei Dir normalerweise mit einer Temperatur zwischen 10-20 Grad Celsius im Haus an. Legionellen können bei diesen Temperaturen nicht entstehen. Für die weitere Qualität Deines Warmwassers zuhause trägst also Du die alleinige Verantwortung.

  2. Mindesttemperatur: Erfolgt Deine Warmwasseraufbereitung über eine zentrale Anlage, sollte die Austrittstemperatur aus dem Warmwasserspeicher mindestens 60 Grad Celsius betragen. Bei Einfamilienhäusern mit regem Wasserverbrauch reichen auch 50 Grad. Darunter sollte die Warmwassertemperatur im Kreislauf von Trinkwasser nicht liegen.

  3. Dezentrale Sicherheit: Größtmögliche Sicherheit vor Legionellen bieten dezentrale Systeme wie der Durchlauferhitzer oder der Boiler. Beim Durchlauferhitzer wird das Wasser ohnehin erst direkt bei der Entnahme erwärmt. Beim Boiler ist man dann besonders sicher vor Legionellen, wenn man das Gerät entweder komplett ausschaltet oder bei Bedarf maximal aufheizt.

  4. Zirkulationsleitung: Die bereits erwähnte Zirkulationsleitung wird vom Speicher bis nahe den Entnahmestellen (Armaturen) parallel zur Warmwasserleitung geführt. Dank ihr wird das Wasser konstant durch den Kreislauf gewälzt und im Wärmeerzeuger nacherhitzt. Zirkuliert heißes Wasser permanent bei einer Temperatur von mindestens 60 Grad Celsius, finden Legionellen erst gar keine Grundlagen, um sich herauszubilden.

  5. Zusätzlicher Legionellenfilter: Ein Legionellenfilter lässt sich häufig einfach nachrüsten, beispielsweise vor dem Duschkopf. Er hält bis zu 99 Prozent aller schädlichen Keime und Bakterien fern. Verschiedene unabhängige Labore haben die Wirkung der Geräte bestätigt. Außerdem reinigt ein guter austauschbarer Legionellenfilter das Wasser zusätzlich oft sogar noch von Kalk und Chlor und schützt vor künftigen Verunreinigungen.

  6. Zusätzliche Legionellen-Schaltung: Eine solche Schaltung in Deinem Warmwasserspeicher bewirkt, dass Dein Warmwasservorrat in periodischen Abständen immer mal wieder kurzzeitig auf über 70 Grad Celsius erhitzt wird. Sollten sich also zwischenzeitlich Legionellen gebildet haben, sind die Keime spätestens nach dem Temperaturschock wieder Geschichte.

Austauschbare Legionellenfilter: Angebote und Bestseller

Rechnung Strom Gas
Auf eine zentrale Anlage zu bauen lohnt sich: Deine Rechnung für Strom oder Gas wird im Vergleich günstiger ausfallen

Kosten einzelner Elemente für die Warmwasserbereitung 

Die Kosten einer komplexen Anlage zur Warmwasseraufbereitung in einer Übersicht einfach dazustellen? Das ist nahezu unmöglich! Insbesondere bei zentralen Systemen mit unterschiedlicher Anbindung an eine Heizung ist das mehr als schwierig. Viele Faktoren spielen eine Rolle: Länge des Leitungsnetzes, Größe und Auslegung der Speicher usw. 

Was aber möglich zu beziffern ist, sind die Kosten für einzelne Komponenten einer Anlage zur Warmwasseraufbereitung. Wie die sich dann in Deinem Einzelfall zur Komplettanlage summieren? Das kann Dir ehrlicherweise nur Dein Partner vom Fach bzw. einer der Fachbetriebe sagen, den Du letztlich mit der Installation und ggf. gleich Wartung beauftragst! 

Zentrale Warmwasserbereitung Dezentrale Warmwasserbereitung
Hygienespeicher: 1.200-3.200 Euro  Durchlauferhitzer elektrisch (3-27kW): 100-700 Euro 
Kombispeicher: 2.000-3.500 Euro  Durchlauferhitzer mit Gas (7-30 kW): 300-800 Euro 
Warmwasserspeicher: 1.000-1.800 Euro  E-Boiler (1,5-7,5 kW mit 30-300 l): 150-1.100 Euro 
Zirkulationspumpe (mit Timer): ab 120-150 Euro  Gas Boiler (0,85-24 kW mit 5-300 l): 100-2.800 Euro 
Legionellenschaltung: 250-300 Euro  Legionellenfilter: 50-100 Euro 
Gas-Therme (mit / ohne Brennwert Technik): 200-5.200 Euro 
Legionellenprüfung durch den Fachmann: 200-250 Euro

*Alle Preise können durch individuelle Wünsche und Anforderungen nach unten und oben variieren. 

Pufferspeicher Heizkeller
Klassischer Warmwasserspeicher im Kellerraum neben der Heizung
Boiler Bad Wartung Techniker
Den traditionellen Boiler im Bad gibt’s tatsächlich hin und wieder auch noch

18 Vorteile und Nachteile der Systeme zur Warmwasseraufbereitung

Keine Wirkung ohne Nebenwirkung – solche Tipps kennt jeder gute Ratgeber! Dieses Prinzip gilt auch bei den verschiedenen Systemen zur Warmwasseraufbereitung. Egal, ob zentral oder dezentral, jede Anlage hat ihre Vorteile, muss aber auch Nachteile in Kauf nehmen. Sparen an der einen Stelle führt nicht selten zu Mehrausgaben oder Mehraufwand an anderer Stelle.

Welche Vorteile und Nachteile das im Vergleich sind, kannst Du in unserem Ratgeber bzw. Überblick in der folgenden Tabelle finden

Art der Bereitung Vorteile  Nachteile 
Zentrale Warmwasserbereitung 
  • Effizienz: Bereits in der Heizung erzeugte Wärme kann parallel zum Erhitzen des Brauchwassers genutzt werden. Dieser Vorteil spart Energie, schützt das Klima und hilft Kosten zu sparen.
  • Leitungsnetz: Zwischen dem Wärmeerzeuger und den einzelnen Zapfstellen sind teils lange Leitungen zu bauen und instand zu halten.
  • Komfort & Service: Mehrere Entnahmestellen erhalten gleichzeitig warmes Wasser, ohne dass es dabei zu einem Temperaturabfall kommt.
  • Zusatzaufwand: Die teilweise langen Leitungen müssen gut isoliert sein, da ansonsten unterwegs Verluste von Wärme und Energie drohen.
  • Verbrauch: Auf lange Sicht und bei regelmäßiger Nutzung bieten zentrale Anlagen oftmals den besseren Energieverbrauch als eine dezentrale Versorgung.
  • Anschaffungskosten: Eine zentrale Warmwasseraufbereitung ist beim Kaufen und Installieren teurer als dezentrale Anlagen.
  • Platz: Nur eine Anlage ist für Heizen und Warmwasserbereitung nötig, weitere Geräte entfallen. Du kannst Platz sparen.
  • Platz: Der Warmwasserspeicher nimmt oft einigen Platz in Anspruch. An der Stelle brauchst Du also mehr Platz.
  • Gesundheit: Im Leitungsnetz und im Warmwasserspeicher können sich schneller Keime wie Legionellen bilden. Zusätzliche Geräte wie Zirkulationsleitungen oder die Legionellen-Schaltung wirken dem entgegen.
Dezentrale Warmwasserbereitung
  • Effizienz: Die rein bedarfsorientierte Warmwasserbereitung kann Energie und Kosten sparen. Besonders kommt dieser Vorteil bei nur gelegentlicher Verwendung zum Tragen.
  • Verbrauch: Auf lange Sicht und bei regelmäßiger Nutzung kosten dezentrale Anlagen durch ihren hohen Energieverbrauch mehr Geld als eine zentrale Versorgung.
  • Kein Zusatzaufwand: Das Bauen, Verlegen, Dämmen und die Instandhaltung eines langen Leitungsnetzes kannst Du Dir sparen. Durch die Nähe zwischen Wärmeerzeuger und Zapfstelle geht zudem keinerlei Wärme unterwegs verloren.
  • Komfort & Service: Sind mehrere Zapfstellen an ein dezentrales Gerät angeschlossen, kann es zu Temperaturschwankungen bei gleichzeitiger Entnahme kommen.
  • Gesundheit: Die Nähe zwischen Wärmeerzeuger und Entnahmestelle sowie die rein bedarfsorientierte Wärmeerzeugung schließt die Keimentstehung von Legionellen oft aus.
  • Gesundheit: Besonders beim Boiler solltest Du dennoch beachten, dass keine Keime wie Legionellen entstehen können. Am besten betreibst Du das Gerät also bei Abwesenheit gar nicht und bei Anwesenheit auf voller Stufe.
  • Anschaffungskosten: Ein dezentrales Gerät zur Warmwasseraufbereitung ist günstiger beim Kaufen und Installieren als eine zentrale Anlage.
  • Platz: Es ist kein großer Warmwasserspeicher notwendig. An der Stelle kannst Du Platz sparen.
  • Platz: Viele dezentrale Geräte verbrauchen unterm Strich mehr Platz als nur eine zentrale Anlage, die zugleich das Heizen und die Warmwasseraufbereitung übernimmt. /li>
FAQ
Die richtigen Antworten auf die wichtigen Fragen zur Warmwasserbereitung

FAQ online: Ratgeber mit Tipps zur Warmwasserbereitung

Welche Warmwasseraufbereitung ist am günstigsten?

Gesetzt den Fall, Du bewohnst zum Beispiel ein normales Einfamilienhaus. Dann ist definitiv die Warmwasseraufbereitung über die zentrale Heizungsanlage am günstigsten. Das gilt für das Preis-Leistungsverhältnis im Mix von Anschaffungs- und Verbrauchskosten. Bei der Warmwasseraufbereitung in nur gelegentlich genutzten Gebäuden können sich unterm Strich auch dezentrale Anlagen gut rechnen.

Lohnt sich Solarthermie zur Warmwasserbereitung?

Ja, Solarthermie lohnt sich! Egal, welche Art von Heizungsanlage Du mit Solarthermie unterstützt oder ob Du Solarthermie nur zur Warmwasserbereitung nutzt, Du sparst damit sicher Energiekosten. Zudem betreibst Du aktiven Klimaschutz. Nach 8 bis 15 Jahren hast Du quasi bei fast jeder Anlage die Kosten wieder rein. Ein gutes Geschäft, wenn man bedenkt, dass Solarthermie-Anlagen bis zu 30 Jahre zuverlässig arbeiten.

Gibt’s Förderung für Solarthermie zur Warmwasseraufbereitung?

Ja, für Solarthermie gibt es Förderung durch den Staat! Eigentümer erhalten bei Installation einer entsprechenden Anlage (mit und ohne Raumwärem) bis zu 90 Euro pro Quadratmeter Förderung. Der Fördermittel-Antrag für eine in der Regel einzelne Maßnahme ist beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zu stellen.

Kaufratgeber zur Warmwasseraufbereitung:

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Tipps zu Systemen der Warmwasseraufbereitung:

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Michael Claus

Autor

Michael Claus ist staatlich geprüfter Techniker und Hausbesitzer. Als faktenorientierter Mensch bevorzugt er schlaue Lösungen. Mit über 20 Jahren praktischer Erfahrung teilt er sein Fachwissen und seine umfangreiche Expertise gerne beim Schreiben von unabhängigen Fachartikeln, Rezensionen und Produktvorstellungen.

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