- Mit welcher Heizung kannst Du Energie am besten nutzen und Kosten sparen?
- Die Hälfte aller Deutschen heizt immer noch mit einer Gasheizung.
- Vor der Wahl der neuen Heizungsanlage solltest Du auch Grundsätzliches bedenken!
Welche Heizung passt zu Dir und zu Deinen Vorstellungen von Kosten, Nutzen und Effizienz? Welche Heizungsanlage passt vor allem zu Deinem Haus oder Deiner Wohnung? Die Auswahl an Möglichkeiten ist groß.
Wir helfen Dir beim Finden der richtigen Heizung! Hier und auf den ringsum verlinkten Seiten bist Du richtig, wenn Du auf der Suche nach Informationen zu Deiner neuen Heizung bist.
Vorteile, Nachteile – wir finden gemeinsam mit Dir Antworten auf Deine wichtigsten Fragen. Alle Heizungssysteme haben Stärken und Schwächen. Und nicht alle Wärmeerzeuger stehen an jedem Standort zur Verfügung.
Fakt ist jedoch: Perfekte Heizungsanlagen halten Dein Einfamilienhaus bzw. Gebäude schön warm und helfen Dir zugleich bewusst beim Energie sparen!
3 kurze Tipps vor der Wahl der neuen Heizungsanlage
Kurz und knapp: Trägst Du Dich mit dem Gedanken an eine neue Heizungsanlage, lenke Deine Aufmerksamkeit und Energie zuvor auf ein paar wichtige Punkte. Aus Erfahrung empfehlen wir Dir den Fokus dabei zuallererst auf folgende Aspekte und Informationen zu richten:
- Plane den Einbau oder Tausch einer neuen Heizungsanlage frühzeitig! Wenn Du erst mit der Planung anfängst, wenn die alte Heizung kaputt geht, dann ist es zu spät. Geeignete Experten und Fachbetriebe im Heizungsbau zu finden, die Kapazitäten frei haben, ist keine Sache von Minuten.
- Achte auf die Zukunftsfähigkeit Deiner neuen Heizung! Das ist ein großes Thema. Fossile Brennstoffe gehen irgendwann zur Neige oder ihre ohnehin aktuell schon hohen Kosten verteuern sich im Zuge des Klimawandels immer weiter. Allein die Abgaben auf CO2 Emissionen dürften auch in Zukunft nicht wieder sinken. Eher erhöhen die CO2 Abgaben die Kosten zum Beispiel für Öl oder Gas (Betriebskosten) weiter.
- Nutze Förderprogramme der Bundesländer und Bundesregierung! Es gibt zahlreiche Formen der Förderung für die energetische Sanierung und den Neubau in puncto Heizungsanlage. Die kannst Du für Deine neue Heizung nutzen. Nimmst Du die Förderung vom Staat in Anspruch, zahlt sich der Wechsel Deiner Anlage schneller aus.
Energieträger und Heizungsanlagen: So heizen die Deutschen!
Deutschlands Heizungen sind im Durchschnitt etwa 17 Jahre alt. In 40 Prozent der Wohnungen und Gebäude sind die Heizungen sogar 20 Jahre oder älter. Fast jeder Dritte findet eine smarte Heizungssteuerung per Smartphone oder Tablet inzwischen attraktiv. Diese und andere Zahlen veröffentlicht der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) regelmäßig.
„Eine neue Heizungsanlage ist deshalb in der Regel die dringendste Maßnahme beim Modernisieren.“
Sortieren wir die Heizungen in Deutschland nach Angaben des BDEW in unserem Ratgeber mal grob nach Energieträgern, zeigt sich ein relativ eindeutiges Bild. Deutschland heizt mit Gas. Die reale Beheizungsstruktur des Wohnungsbestandes in Deutschland nach BDEW-Zahlen aus dem Jahr 2022 sagt das ganz klar:
- 49,5 % – Gas (einschließlich Bioerdgas und Flüssiggas)
- 24,8 % – Heizöl
- 14,1 % – Fernwärme
- 6,2 % – Sonstige (einschl. Holz, Holzpellets, Kohle & Koks, sonstige Biomasse)
- 2,8 % – Wärmepumpen (einschl. teilweiser Selbstversorgung mit einer zusätzlichen Photovoltaik Anlage)
- 2,3 % – Strom
Weil nicht jede Gasheizung gleich Gasheizung ist (Stichwort: Gas Brennwertkessel) oder jede Ölheizung gleich Ölheizung, kannst Du in der nächsten Übersicht lesen, welche Arten von Heizungsanlagen derzeit am Markt üblich sind oder bis vor kurzem zumindest noch üblich waren. Sortiert haben wir diesen Überblick für Dich von A-Z*. Zudem geben wir Dir eine kleine Einschätzung zur Zukunftsfähigkeit der jeweiligen Heizungssysteme.
Überblick Heizungssysteme:
Heizung | Energieträger, Brennstoffe | Zukunftsfähig? |
Biomasseheizung (Holzheizung, Pelletheizung, Hackschnitzelheizung, Scheitholzheizung) |
|
ja, besonders im Altbau (eher nicht im Neubau), weil hohe Heizleistung |
Blockheizkraftwerk (BHKW) mit Kraft Wärme Kopplung (KWK) |
|
ja bedingt im Altbau (eher nicht im Neubau), besonders auf Basis von Holz |
Brennstoffzellenheizung |
|
ja bedingt, besonders wenn die Anlage neben blauem Wasserstoff auch mit erneuerbaren Energien wie mit grünem Wasserstoff betrieben werden kann |
Brennwertkessel bzw. Brennwerttherme |
|
jein (weil es keine Förderung mehr gibt und die Brennstoff-Versorgung volatil ist) und wenn, dann eher im Altbau (eher nicht im Neubau) |
Elektroheizung |
|
ja bedingt, besonders wenn das Heizsystem insgesamt viel selbst erzeugten Strom nutzt (zum Beispiel aus erneuerbaren Energien wie mit Solarstrom) |
Fernwärme |
|
ja, besonders wenn der Wärmelieferant die Fernwärme nachhaltig mit erneuerbaren Energien erzeugt |
Kohleheizung* |
|
nein |
Ölheizung |
|
nein |
Solarthermie ** |
|
ja, besonders wenn die Solarthermie als zweite Anlage zur Heizungsunterstützung der primären Heizungsanlage dient |
Wärmepumpe |
|
ja, besonders im Neubau und wenn die Wärmepumpe insgesamt viel selbst erzeugten Strom nutzt (zum Beispiel aus erneuerbaren Energien wie mit Solarstrom durch eine Photovolatik Anlage) |
*Heizungsanlagen mit Kohle haben in der Übersicht definitiv (noch deutlicher als solche mit Öl oder Gas) keine Zukunft mehr. Solche Wärmeerzeuger sind ein absolutes Auslaufmodell.
**Oft sind Heizungssysteme der Solarthermie derzeit (und auf absehbare Zeit) wirklich nur als Zweitsysteme zur Heizungsunterstützung einer primären Anlage gedacht.
Möchtest Du zum Finden und Planen Deiner neuen Heizung mehr darüber wissen, was eine bestimmte Heizungsanlage kostet oder wie die Markt- und Preisentwicklung bei den Brennstoffen im Preisvergleich aussieht? Dann scheue Dich bitte nicht, Dich in unserem jeweils extra verlinkten Artikel darüber zu informieren.
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Grundsätzliches zur Wahl der Heizungsanlage
Heizen begleitet den Menschen seit der Urbarmachung des Feuers. Wärme bedeutet Schutz und Komfort zugleich. Der Nutzen liegt auf der Hand. Gemeint ist beispielsweise der Schutz der Gesundheit oder der Schutz der Gebäude. Der Aspekt, dass Wärme Komfort bedeutet, kommt hinzu. Je weniger Zeit und Arbeit Menschen in das Beheizen der eigenen Räume stecken müssen, desto mehr Zeit und Kraft haben sie für andere Themen.
„Wie wichtig Heizen ist, fällt oft erst dann auf, wenn die Heizungsanlage zuhause mal ausfällt.“
Heizen ist also nicht nur ein Grundbedürfnis des Menschen. Modernes Heizen zeichnet sich ebenso dadurch aus, dass es effizient, bequem und sauber (CO2 neutral ohne Nutzung fossiler Energien) geschehen soll. Doch was bedeutet effizient, bequem und sauber? Wie funktioniert eine moderne Heizungsanlage? Was unterscheidet das Prinzip einer modernen Heizung vom urzeitlichen Feuer, das uns schon seit Ewigkeiten schützt und wärmt?
Heizungsanlagen verstehen – der Aufbau des dreistufigen Heizkreislaufs:
- Die Erzeugung der Wärme: Die klassischen Wärmeerzeuger sind aktuell oft noch Kessel. Diese sog. Heizkessel arbeiten häufig noch mit fossilen Brennstoffen. Die Heizkessel verbrennen die Heizstoffe und erzeugen so Wärme. Manch beliebte Brennstoffe wie Holz sind nachhaltiger, weil sie nachwachsen. Andere Brennstoffe wie Gas und Öl sind eher weniger nachhaltig, weil sie aus menschlicher Perspektive endlich sind.
Die Brennwert-Technologie hat diese klassischen Heizungsanlagen mit dem „Gamechanger“ Wärmetauscher in den letzten 15 bis 25 Jahren allerdings sehr viel effektiver gemacht. Ja, diese modernen Anlagen der Heiztechnik verbrennen noch Rohstoffe in einer Art Heizkessel. Aber eben sehr viel weniger davon bei gleicher oder höherer Nutzung der jeweiligen Träger fossiler Energien.
Seit mehr als 20 Jahren gibt es zunehmend auch echte Alternativen zur Verbrennung von Heizstoffen. Alternative Wärmeerzeuger wie die Wärmepumpe oder der thermische Solarkollektor (bekannt als Solarthermie Anlage) gewinnen die Wärme durch Austauschprozesse mit der Umwelt. Systeme wie Wärmepumpen oder Solarthermie funktionieren ganz anders als Verbrenner. Feuer und klassisches Verheizen spielen bei der Wärmepumpe und Solarthermie Anlage keine Rolle mehr. - Die Verteilung der Wärme: Die erzeugte Wärme muss freilich dann in den zu beheizenden Räumen im Gebäude verteilt werden. Dafür braucht es wiederum ein Heizungssystem und vor allem Medien. Die gebräuchlichsten Medien zur Verteilung von Wärme sind Luft und Wasser. Das optimale Verteilmedium beim Heizen ist Wasser.
Fast jede moderne Heizungsanlage ist heute bei der Verteilung wassergeführt. Wasser bietet eine hohe Wärmekapazität und ist günstig. Warmes Wasser lässt sich über Pumpen, Ventile und Rohrleitungen relativ einfach in jede Ecke im Gebäude führen, wo es über Heizkörper wirken (sprich den Raum heizen) soll.
Pumpen ermöglichen diesen Heizkreislauf mit Wasser. Ventile regeln die Zufuhr. Durch ein Netz aus Rohrleitungen wird das Warmwasser bis zum Heizkörper verteilt. Das Material von klassischen Verrohrungen bestand lange Zeit aus Kupfer oder verzinktem Stahl. Heute werden für die Herstellung der unterschiedlichen Rohre eher moderne Kunststoffe verwendet. Eine langlebige Lösung, die die Kosten senkt. - Die Verbraucher der Wärme: Besagte Heizkörper sind als sog. „Wärmeverbraucher“ die Endpunkte der Wärmeabgabe an die Umgebung. Im Fall der normalen wassergeführten Heizung überträgt der Heizkörper beispielsweise die Wärme des Wassers an die Raumluft. Das geschieht auf zwei Wegen, nämlich durch Konvektion oder durch Strahlung bzw. Abstrahlung.
Konvektionswärme bedeutet, dass die Wärme zirkulierend an die Raumluft abgegeben wird. Strahlungswärme wirkt direkt von einem Körper auf andere Körper, etwa vom Heizkörper auf Fußböden, Möbel usw. Im Vergleich empfinden Menschen die Strahlungswärme oft als die angenehmere Form der Wärme. Jeder Wärmeverbraucher überträgt seine Wärme von Medium zu Medium.
Bei den Wärmeverbrauchern gibt es neben dem klassischen Heizkörper (beliebt sind als Form etwa Konvektoren, Gliederheizkörper, Röhrenheizkörper wie Badheizkörper sowie Plattenheizkörper) noch andere etablierte Wärmeverbraucher wie die Flächenheizungen. Mit einer Flächenheizung ist zum Beispiel die Fußbodenheizung oder die Wandheizung gemeint. Diese Technik ist sehr effektiv bei der Wärmeübertragung.
Sonderfall: Heizung mieten
Ein zarter und neuer Trend ist das Mieten einer kompletten Heizungsanlage. Wie beispielsweise beim Auto mieten ist es seit einiger Zeit möglich, nun auch Deine neue Heizung zu mieten. Du kannst Dir also die einmalige Investition in eine neue Heizungsanlage sparen. Stattdessen zahlst Du eine monatliche Gebühr an den Vermieter der Heizungsanlage. Motto: Mieten statt Kaufen!
Das kann sich unter bestimmten Umständen lohnen. Denn sehr moderne und effiziente Heizungen wie die Pelletheizung, die Brennstoffzellenheizung, das Mini-BHKW oder die schon mehrfach erwähnte Wärmepumpe sind nicht immer ganz billig bei den Investitionskosten. Im Vergleich zur klassischen Gasheizung fällt, vorsichtig ausgedrückt, schon der eine oder andere Euro mehr für die Anschaffung an!
Willst Du eine Heizung mieten, schließt das Heizungsunternehmen einen sog. Contracting-Vertrag mit Dir. Nach Unterschrift gibt’s dann alles aus einer Hand: Installation im Haus, Wartung über die ganze Laufzeit und Betrieb der Anlage. Die Verträge haben oft Laufzeiten von 10 bis 15 Jahren. Ob sich das wirklich lohnt, gilt es im Einzelfall zu berechnen. Erfahrungsgemäß ist die Sanierung von Heizungsanlagen in Eigenregie für die meisten Besitzer aber günstiger.
FAQ online: Ratgeber mit Tipps zu Heizungsanlagen
Welche Heizung hat Zukunft?
Derzeit haben Wärmepumpen das größte Potenzial für die Zukunft. Sie funktionieren CO2 neutral ohne fossile Brennstoffe. Prima lassen sie sich zudem durch erneuerbare Energien wie mit Solar (z.B. Photovoltaik oder Solarthermie) kombinieren. In dichten Siedlungsgebieten wird sich sicherlich auch die Fernwärme weiterhin gut behaupten. Aus energiepolitischen Gründen sind solche Wärmeerzeuger sehr erwünscht und werden stark gefördert.
Welche Heizungsanlage für den Altbau?
Die Heizlast im Altbau ist oft (noch) höher als die im Neubau. In Sachen Energieeffizienz, Leistung, Verbrauch und Nachhaltigkeit punkten im Altbau deshalb oft die modernen Biomasseheizungen. Besonders Holzheizungen, allen voran die Pelletheizung, sind für Wohngebäude im Altbau besonders gut geeignete Heizungssysteme zur optimalen Wärmeerzeugung.
Welche Heizung steigert den Wert meiner Immobilie?
Das ist pauschal schwer zu beantworten. Generell aber steigert jede Heizung der Wert einer Immobilie, die klimaschonend, nachhaltig und zugleich wirtschaftlich arbeitet. Mit einer Wärmepumpe, Pelletheizung oder anderen Heizungsanlagen, die auf erneuerbare Energien und nachwachsende Rohstoffe setzen, liegt man sicherlich nicht verkehrt.
Heizsysteme im Überblick: