- Tipps zum richtig Lüften können so einfach sein, wenn man weiß, wie es geht.
- Luft reinlassen ist wichtig, aber noch wichtiger ist es, die Luft im Raum richtig auszutauschen.
- Durch richtiges Lüften optimierst Du neben der Wärme übrigens auch die Feuchtigkeit im Raum!
Die Heizung läuft auf Hochtouren, draußen ist es knackig kalt und fast jeder scheut sich, von Zeit zu Zeit mal richtig zu lüften. Beim großen Luftaustausch könnte ja wertvolle Wärme an die Umgebung verloren gehen.
Und man könnte ja für fünf Minuten kurz mal frösteln. Dabei ist korrektes Lüften gar nicht so schwer gemacht. Wir verraten Dir, wie Du Deine Räume besser und gesünder gelüftet bekommst und dabei sogar noch bares Geld sparen kannst.
Unsere Energiespartipps zum Lüften helfen Dir dabei, besser zu wohnen und zu leben!
Richtig Lüften und seine Grundtugenden
Richtiges Lüften verbessert Komfort und Raumklima. Und damit ist nicht nur Lüften innerhalb von Haus oder Wohnung zwischen kälteren und wärmeren Räumen, zum Beispiel zwischen Küche und Flur gemeint, sondern das echte Lüften über die Außenfenster, ggf. sogar zusätzlich über die Türen.
„Räume sind wie Menschen. Sie wollen atmen. Sie brauchen frische Luft!“
Zum richtigen und bewussten Heizen gehört richtiges und bewusstes Lüften einfach fest dazu. Denn am Ende spart gekonntes Lüften richtig Heizkosten und senkt den Energieverbrauch nachhaltig. Gute Luft heizt sich besser auf. Experten wissen das und wie es geht, verraten wir Dir hier!
Korrektes Lüften von Wohnräumen
Moderne Fenster mit Dreh -und Kippstellung? Braucht eigentlich kein Mensch, zumindest nicht die Kippfunktion! Denn richtig moderne Fenster verzichten auf die Kippstellung. Angekippte Fenster bringen für den Austausch der Luft nur sehr wenig, erhöhen den Wärmeverlust im Winter oder den Kühlungsverlust im Sommer aber dramatisch.
Inzwischen sollte jeder davon gehört haben: Regelmäßiges Stoßlüften bzw. in Zeiten von Corona auch Querlüften genannt, das ist das effektivste und energiesparendste Lüften. In den warmen Jahreszeiten täglich drei bis viermal zu je zehn Minuten, in den kalten Monaten eher ein bis zweimal zu je fünf Minuten.
Die Arbeit dafür bleibt in etwa dieselbe, denn in den Wintermonaten, wenn die Heizkörper parallel laufen, sollte man die Thermostate freilich vorher zudrehen. Andernfalls laufen die Heizkörper auf Hochtouren und versuchen, gegen das kurze kalte Stoß- oder Querlüften heftig anzuheizen.
Tipps im Überblick – so geht Lüften richtig:
- Heizung aus: Vor dem Lüften bitte alle Thermostate zum Heizen aus. Die Heizung muss während des Lüftens nicht volle Pulle laufen. Solche Tipps verstehen sich eigentlich von selbst.
- Fenster auf: Anstatt auf Kipp die Fenster einmal für drei bis fünf Minuten richtig öffnen und querlüften. Das auch Stoßlüften genannte Verfahren kühlt die Räume deutlich weniger aus, als das permanente Kipplüften.
- Fenster zu: Direkt nach dem ordentlichen Durchlüften die Heizung wieder anschalten, so dass Wärme und Feuchtigkeit (Luftfeuchtigkeit) im Raum optimal miteinander harmonieren können.
- Heizung wieder auf: Direkt nach dem Schließen der Fenster (Luftaustausch) kannst Du die Heizung wieder auf die Stellung vor dem Lüften hochdrehen. Die gute Luft im Raum erwärmt sich blitzschnell wieder.
DER Merksatz des richtigen Lüftens:
„Beim richtigen Lüften gilt im Sommer wie im Winter: Lieber kurz und heftig als langsam und anhaltend!“
3 Merkmale des richtigen Lüftens auf einen Blick
Übrigens sollte auch in wenig genutzten Räumen Sommers wie Winters regelmäßig gelüftet und angemessen geheizt werden. Andernfalls drohen die Wände durch Auskühlung oder schlechtes Raumklima feucht zu werden, wodurch sich in der Folge zwangsweise irgendwann Schimmel bildet. Und Schimmel braucht wirklich niemand!
Stoß- & Querlüften: Fenster und ggf. Türen weit öffnen, auch die Verbindungstüren innerhalb von Haus und Wohnung, und einmal kurz durchlüften. Der Begriff Stoßlüften hat sich etabliert, weil es bei dieser Art von Lüften natürlich einen Windstoß gibt, der den Luftaustausch quasi durch die Zimmer fegt.
Der Begriff Querlüften hat sich als Unterart des Stoßlüftens in Corona-Zeiten besonders gut etabliert, weil das Stoßlüften über die Außenwände verschiedener Himmelsrichtungen den besten Stoß ergibt. Dadurch werden zügig große Luftmassen ausgetauscht.
Lüftungsdauer & Heizkosten: Allgemein wurde es schon erwähnt. In den warmen Jahreszeiten sollte man täglich drei bis viermal zu je zehn Minuten lüften, in den kalten Monaten (besonders im Winter) eher ein bis zweimal zu je fünf Minuten. Das sind grobe Anhaltspunkte. Ist das Stoßlüften sehr kräftig, kann es auch schneller gehen.
Man merkt es daran, wenn die Luft im Raum komplett ausgetauscht ist bzw. eben daran, wenn die Luft kurzfristig sehr kalt oder warm erscheint. Dann ist die Luft ausgetauscht, die Wände aber haben die Temperatur der Tauschluft noch nicht angenommen. Die Fenster können wieder geschlossen werden. Die Heizung gleicht den Temperaturunterschied sogar im frostkalten Winter im Nu wieder aus, ohne sich zu überanstrengen. Das spart bare Heizkosten, auch in den Räumen nebenan, die vielleicht gar nicht direkt mit gelüftet wurden.
Gefahren beim Kipplüften: Anders als beim harten, kurzen Stoßlüften, bei dem sich weder die Wände noch etwas anderes nachhaltig abkühlen, birgt das sog. Kipplüften eine weitere Gefahr in sich. Schau gerne mal auf das Bild oben mit dem Schimmel.
Wie bei falsch gelüftetem Mauerwerk an den Wänden in zu kalten Zimmern beispielsweise kann sich durch andauerndes Kipplüften nämlich das Mauerwerk rund um das betroffene Fenster im Winter so weit abkühlen, dass sich eben dort dann Feuchte absetzt und Schimmel bildet. Schimmelbildung ist nicht selten Folge von falsch gelüftet!