Boiler ausschalten oder anlassen: Was ist besser?

Boiler ausschalten oder anlassen
Verfasst von: Michael Claus
Zuletzt aktualisiert am:
In diesem Artikel
  • Den Warmwasserboiler häufig an- und abschalten: Lohnt sich das wirklich?
  • So kannst Du berechnen, wie man bei der Verwendung eines Boilers am besten sparen kann!
  • Praktische Tipps und Hinweise zur Nutzung eines Warmwasserspeichers finden.

Du hast einen Warmwasserspeicher und hast Dich schon immer gefragt: Was ist eigentlich besser? Den Boiler ausschalten oder anlassen? Und vor allem: Wie lange muss die Pause sein, damit sich das lohnt? Oder lohnt es sich prinzipiell, den Warmwasserboiler nur bei konkretem Bedarf zu nutzen?

Viele Fragen, auf die wir die Antworten kennen! In diesem Ratgeber Artikel kannst Du mehr über die die wirklich effiziente Boilernutzung erfahren. An der einen oder anderen Stelle gibt es neben der eigentlichen Energieeffizienz und den Kosten, die Du damit sparen kannst, zudem noch mehr interessante Informationen zu wissen. Nützliche Hinweise zu Gesundheitsthemen etwa oder praktische Tipps zum Umgang mit der Technik.

Boiler ausschalten oder anlassen Fachmann
Jeder Fachmann weiß: Ständig den Boiler ausschalten oder anlassen ist Quatsch!

Mythos und Wahrheit: Anlassen ist oft besser als ausschalten!

Ob es besser ist, den Warmwasserboiler anzuschalten oder auszulassen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Das kann zum Beispiel die Jahreszeit sein, die Güte der Isolation des Gerätes, die Häufigkeit der Nutzung des Boilers und die Energieeffizienz des Boilers.

Die meisten Menschen denken, in den allermeisten Fällen ist es wohl am besten und effizienter, den Boiler nur dann anzuschalten, wenn er wirklich benötigt wird. Das bedeutet, dass die meisten den Boiler öfters an- und ausschalten, auch wenn sie ihn nur ein paar Stunden oder Tage nicht benutzen. Längere Zeit ist eben ein dehnbarer Begriff. Jeder versteht etwas anderes darunter.

„Den Boiler angeschaltet lassen? Das ist oft besser, als ihn immer wieder ein- und auszuschalten!“  

Die Begründung dafür ist ganz einfach. Mit einem Boiler öfters die volle Nennleistung zu fahren, kostet Dich schlicht mehr, als mit seiner wesentlich geringeren Bereitschaftsleistung den Status quo zu wahren. Oder anders ausgedrückt: Den Boiler von kalt auf heiß aufzuheizen verursacht viel mehr Kosten, weil viel mehr Energie benötigt wird, als den Boiler auf heiß zu halten.

Du glaubst das nicht? Du duschst ja nur alle zwei Tage heiß? In der Küche brauchst Du auch nicht jeden Tag warmes Wasser? Und es kann ja gar nicht sein, dass sich dann das Hoch- und Runterfahren des Warmwasserboilers weniger lohnt als sein Dauerbetrieb? Kein Problem, wir rechnen das mal mit Dir durch!

Strompreise
Strom und Kosten sparen bei der Boilernutzung geht, wenn man weiß wie

Die Formel aus Nennleistung und Bereitschaftsleistung

Um alle möglichen Fälle und Einsatzzwecke breit abzudecken, haben wir uns mal drei ganz verschiedene Geräte zur Warmwasseraufbereitung herausgesucht und im Anwendungsfall (jedes für sich) Stück für Stück in einer Modellrechnung verglichen:

  • einen kleinen 5 Liter Untertisch Boiler für die Küche im Ferien- oder Gartenhaus
  • einen mittleren 30 Liter Boiler, der sich prima zum Duschen eignet
  • und einen großen 80 Liter Boiler, der im Wassermix bei 40 Grad Celsius Wassertemperatur mit seiner Mischwassermenge schon eine Wanne im Bad zumindest zu 75 Prozent gut füllen kann (der Mensch muss ja auch noch hineinpassen mit seiner Wasserverdrängung)

In der Tabelle zur Beispielrechnung kannst Du sehen, was genau passiert beim Boiler ausschalten oder anlassen. Wie viel Energie und welche Kosten für teuren Strom benötigt welches Nutzerverhalten? Die Unterschiede im Vergleich sind teils frappierend! Wer sein Nutzerverhalten entsprechend anpasst, kann bares Geld sparen.

Fall 1: Boiler ausschalten oder anlassen Energieverbrauch bei:
2 x täglich Aufheizen und Erkalten
Energieverbrauch bei:
1 x Aufheizen und Erkalten alle 2 Tage
Energieverbrauch bei:
1 x Aufheizen und Erkalten alle 4 Tage
Stiebel Eltron SHU 5 SL
(5 l Untertisch-Boiler)
16 min Aufheizzeit bei 2 kW = 0,53 kWh 8 min Aufheizzeit bei 2 kW = 0,27 kWh 8 min Aufheizzeit bei 2 kW = 0,27 kWh
Fall 2: Dauerbetrieb mit Bereitschaftsenergieverbrauch bei 65 °C Wassertemperatur Energieverbrauch bei:
1 Tag im Dauerbetrieb
Energieverbrauch bei:
2 Tagen im Dauerbetrieb
Energieverbrauch bei:
4 Tagen im Dauerbetrieb
Stiebel Eltron SHU 5 SL
(5 l Untertisch-Boiler)
0,29 kWh 0,58 kWh 1,16 kWh
Fall 3: Boiler ausschalten oder anlassen Energieverbrauch bei:
2 x täglich Aufheizen und Erkalten
Energieverbrauch bei:
1 x Aufheizen und Erkalten alle 2 Tage
Energieverbrauch bei:
1 x Aufheizen und Erkalten alle 4 Tage
Stiebel Eltron SH 30 S electronic
(30 l Boiler)
30 min Aufheizzeit bei 4 kW = 2,0 kWh 15 min Aufheizzeit bei 4 kW = 1,0 kWh 15 min Aufheizzeit bei 4 kW = 1,0 kWh
Fall 4: Dauerbetrieb mit Bereitschaftsenergieverbrauch bei 65 °C Wassertemperatur Energieverbrauch bei:
1 Tag im Dauerbetrieb
Energieverbrauch bei:
2 Tagen im Dauerbetrieb
Energieverbrauch bei:
4 Tagen im Dauerbetrieb
Stiebel Eltron SH 30 S electronic
(30 l Boiler)
0,46 kWh 0,92 kWh 1,84 kWh
Fall 5: Boiler ausschalten oder anlassen Energieverbrauch bei:
2 x täglich Aufheizen und Erkalten
Energieverbrauch bei:
1 x Aufheizen und Erkalten alle 2 Tage
Energieverbrauch bei:
1 x Aufheizen und Erkalten alle 4 Tage
SH 80 S electronic
(80 l Boiler)
60 min Aufheizzeit bei 6 kW = 6,0 kWh 30 min Aufheizzeit bei 6 kW = 3,0 kWh 30 min Aufheizzeit bei 6 kW = 3,0 kWh
Fall 6: Dauerbetrieb mit Bereitschaftsenergieverbrauch bei 65 °C Wassertemperatur Energieverbrauch bei:
1 Tag im Dauerbetrieb
Energieverbrauch bei:
2 Tagen im Dauerbetrieb
Energieverbrauch bei:
4 Tagen im Dauerbetrieb
SH 80 S electronic
(80 l Boiler)
0,67 kWh 1,34 kWh 2,68 kWh

*Die entsprechenden Leistungsangaben zu den Produkten stammen aus den Produktdatenblättern von Stiebel Eltron. Die Berechnungen sind jeweils nur ein fiktiver Fall unter bestimmten Bedingungen. Tatsächliche Ergebnisse in der Praxis können unter veränderten Bedingungen und mit anderen Geräten abweichen.

3 Schlussfolgerungen aus dem Vergleich:

  • Gerätegröße: Ob man durch das Boiler ausschalten oder anlassen Strom sparen kann, hängt ganz von der Größe des Geräts ab. Je größer der Boiler ist, desto seltener lohnt das Ein- und Ausschalten. Während es sich am Beispiel Stiebel Eltron oft schon rechnet, einen kleinen 5l Boiler für etwas mehr als einen Tag der Nichtnutzung abzuschalten, sieht es beim 80l Boiler von Stiebel Eltron schon ganz anders aus. Bei dem Gerät rechnet es sich erst, wenn man weiß, dass man es länger als 4,5 Tage nicht benötigt.
  • Leistungsdifferenz: Je kleiner das Gerät, desto kleiner die Leistungsdifferenz zwischen einer kompletten Aufheizung und dem Bereitschaftsenergieverbrauch. Je größer das Gerät, desto größer die Leistungsdifferenz zwischen einer kompletten Aufheizung und dem Bereitschaftsenergieverbrauch.
  • Allgemeine Faustformel: Warmwasserspeicher über 10l Fassungsvermögen täglich ein- und auszuschalten, ist definitiv pure Energieverschwendung. Meistens sollte man einen 5l Warmwasserboiler erst ab 2 Tagen Abwesenheit ausschalten, einen 80l Warmwasserboiler erst ab 5 bis 7 Tagen Abwesenheit.
Boiler anschalten oder auslassen Legionellen
Legionellen im Warmwasserspeicher will keiner, deshalb hoch mit der Temperatur auf 65 Grad

3 weitere wichtige Informationen zum Boiler ausschalten oder anlassen:

  • Verschleiß: Wird der ganze Tank im Warmwasserspeicher sehr oft erhitzt und kühlt sehr oft immer wieder komplett ab, ist die Materialbeanspruchung größer. In der Folge ist der Verschleiß höher als beim sporadischen Nachheizen. Warmwasserboiler im gesunden Mix aus sinnvollem Dauerbetrieb und längeren Pausen halten länger.
  • Gesundheit: Aus hygienischen Gründen ist eine unter 65 Grad Celsius reduzierte Betriebstemperatur nicht zu empfehlen. Stehendes warmes Wasser zwischen 25 und 55 Grad begünstigt die Bildung von schädlichen und ungesunden Mikroorganismen wie beispielsweise von Legionellen. Besonders im Altbau mit alten Wasserleitungen sind niedrige Temperaturen beim Warmwasser im Boiler zu vermeiden. Trinken ist dabei übrigens weniger gefährlich als Duschen, denn die Bakterien gelangen vor allem durch Aerosole (als vernebeltes Wasser) beim Duschen in die Lunge.
  • Wartung: Eine regelmäßige Wartung und Entkalkung der Opferanode hilft beim Energie sparen und verlängert die Lebensdauer des Gerätes. Ältere Geräte können sonst schnell mal mehr Energiehunger entwickeln oder vorzeitig den Geist aufgeben. Die Ablagerung von Kalk kann zudem die Nennleistung bzw. deren Effizienz beim Aufheizen aus dem Kaltzustand deutlich verschlechtern.

Boiler von AEG & Stiebel Eltron: Angebote und Bestseller

FAQ's
Häufige Fragen und Antworten zum Thema Boiler ausschalten oder anlassen

FAQ online: Ratgeber mit Tipps zum Thema Boiler ausschalten oder anlassen

Kann das Anlassen des Boilers weitere Vorteile haben?

Ja, das Anlassen des Boilers kann weitere Vorteile haben. Zum Beispiel haben moderne Warmwasserboiler häufig eine Frostschutzfunktion. In kälteren Jahreszeiten und bei längerer Abwesenheit schützt sie das Gerät vor Frostschäden. Die Frostschutzeinstellung benötigt nur wenig Energie, hat aber durch das Verhindern des Gefrierens des Wassers eine große Wirkung in puncto Gerätesicherheit.

Wo finde ich die Angaben zur Nennleistung und Bereitschaftsleistung meines Boilers?

Die Angaben zur Nennleistungen und Bereitschaftsleistung eines Boilers stehen in der mitgelieferten Produktbeschreibung bzw. im Produktdatenblatt. Bist Du Dir unsicher und hast ein Markengerät eines bekannten Herstellers, kannst Du Dir die technischen Datenblätter zum Produkt auch noch jederzeit aus dem Internet herunterladen.

Kaufratgeber zur Warmwasseraufbereitung:

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Michael Claus

Autor

Michael Claus ist staatlich geprüfter Techniker und Hausbesitzer. Als faktenorientierter Mensch bevorzugt er schlaue Lösungen. Mit über 20 Jahren praktischer Erfahrung teilt er sein Fachwissen und seine umfangreiche Expertise gerne beim Schreiben von unabhängigen Fachartikeln, Rezensionen und Produktvorstellungen.

12 Gedanken zu „Boiler ausschalten oder anlassen: Was ist besser?“

  1. Ich würde bei der Rechnung wie folgt vorgehen:
    Im Prinzip gibt die Angabe 0,3Kwh/24h bei 65° nur an wie groß der Verlust ist. Ist der Verlust über den Zeitraum X größer als die Energie zum Aufheizen von z.Bsp. 20° auf 65°, dann ist es besser den Boiler auszuschalten. Rechnung: Aufheizdauer von Raumtemperatur–>nach 65° 15min mit 2Kw Leistung entspricht 0,5KWh. Zeitraum X= 24H/0,3Kwh x 0,5 Kwh —> Ergebnis 40h. Ergo: Wenn der Boiler länger als 40 Stunden nicht gebraucht wird, lohnt sich das abschalten. Allerdings verlängern sich die Zeit X,
    da dass Wasser ja immer langsamer abkühlt je geringer die Differenz zur Raumtemperatur (20°) wird. Daher den Boiler aufheizen und dann ausschalten und die Zeit messen, bis z.Bsp. das Wasser auf 20° abgekühlt ist. Dann hat man eine genaue Aussage.
    Rechnung setzt voraus das kein Wasser entnommen wird. Der Energiebedarf für den Wasserverbrauch kommt logischerweise immer on Top.

    Antworten
    • Hallo Rolf, vielen Dank für Deine interessante Idee. Ich bin begeistert, wie jeder für sich das grundlegende Modell immer weiterentwickeln kann. Tolles Feedback!

      Antworten
  2. Mir scheint, dass in der Rechnung eine entscheidende Größe nicht berücksichtigt wird:
    Der Stromverbrauch des Boilers im Standverbrauch wird behandelt, als würde gar kein Wasser entnommen, das dann wiederum erhitzt werden muss.
    Werden dem Boiler aber beispielsweise 10 Liter Warmwasser fürs Duschen entnommen, so müssen ihm auch wieder 10 Liter Kaltwasser zugeführt und neu erhitzt werden.
    In dem Szenario des 30l-Boilers beispielsweise, wo der Dauerbetrieb mit dem einmaligen Einschalten alle 2 Tage verglichen wird, müssten in Fall 4 auch diese Energieaufwände (die beim einmaligen Einschalten, Fall 3, nicht anfallen, da der Boiler nach Benutzung wieder abgeschaltet wird!) eingerechnet werden und würden zu einem deutlich anderen Ergebnis führen.

    Mir ist klar, dass die verbrauchte Wassermenge nur geschätzt werden kann und die Zahl der Fälle potentiell ermüdend erhöhen würde – aber so, wie es jetzt da steht, ist das ein Vergleich
    „Gelegentliches Einschalten des Boilers mit vollständiger Wiedererhitzung unter Annahme des vollständigen Auskühlens in der Zwischenzeit“ [letzteres ist, wie ein anderer Kommentator bereits anführte, auch nicht ganz korrekt]
    vs.
    „Dauerbetrieb des Boilers ohne Wasserentnahme“
    – und das ist sehr untreffend.
    Bitte um Stellungnahme.

    Antworten
    • Hallo Markus, vielen Dank für Deine berechtigten Verbesserungsvorschläge. Einige weitere Änderungswünsche kamen ja auch schon von anderen Lesern. Dafür danke ich Euch allen! Ich habe jetzt auch länger drüber nachgedacht und überlegt, wie könnte ich all diese Verfeinerungen (z.B. voll oder halb erkalteter Boiler vs. voll oder halb erhitzter Boiler, Unterschied Sommer/Winter, Verhalten im Frostbereich, Dauerbetrieb in Bereitschaft ohne Peaks vs. Dauerbetrieb mit Peaks durch Wasserentnahme und Kaltwassernachlauf usw. usf.) auch noch in die Tabelle einbauen. Letztlich gibt es aber so viele individuelle Sonderwünsche, dass ich mich dazu entschieden habe, die Tabelle genauso zu belassen, wie sie ist. Ja, es gibt immer wieder sinnvolle Ergänzungen. Und Ja, dadurch könnte das Modell noch verfeinert werden. Aber Nein, übersichtlicher und aussagekräftiger wird die Tabelle dadurch meiner Meinung nach nicht. Sie würde nur unübersichtlich ausufern. Sicherlich ist das Modell dadurch etwas ungenauer. Allerdings gleichen sich solche Faktoren vor dem Hintergrund aus, dass Boiler eben statistisch gesehen längerfristig laufen (oder eben nicht) und zwar völlig egal, ob besser oder schlechter gedämmt, und vor allem vor dem Hintergrund, dass sie zumeist (>95 % schätze ich) im Bereitschaftsenergiebetrieb genutzt werden. Bitte berücksichtigt also Eure individuellen Wünsche individuell und seht die Vergleichstabelle als grobe Orientierung. Ein einfaches Modell sollte der Einfachkeit halber am besten auch einfach bleiben. Danke für Euer Verständnis!

      Antworten
    • Liebe Frau Maier, vielen Dank für das nette Feedback. Dann wünsche ich weiterhin viel Spaß mit dem Boiler und vor allem viel Erfolg beim sparsamen Umgang mit Energie und Wasser ganz ohne Komfortverlust.

      Antworten
  3. Hallo,ich denke für mich als normaler Verbraucher sind die Beispiele ausreichend und übersichtlich. Ich weiß nun das es sich für mich erst bei längerer Abwesenheit lohnt meinen 80l Boiler auszuschalten. Vielen Dank Uwe Liebhold

    Antworten
  4. Die Abkühlung bzw. Nichtabkühlung und auch die Wärmeabgabe können aber durchaus in die Modellrechnungen einfließen. Das sollte mathematisch-physikalisch kein Hexenwerk sein. Modelle simulieren immer die Wirklichkeit. Je besser das Modell, umso besser wird die Wirklichkeit abgebildet.
    Und ja, es würden zwei Szenarien reichen (Vielleicht einmal Sommer mit Zimmertemperatur 20 C und einmal
    Winter mit 5-10°C. Das Verhalten im Frostbereich ist gerade für Ferienhäuser interessant.
    So würde man die Analyse tatsächlich aussagekräftiger und praxisnäher machen. Der Erkenntnisgewinn hält sich so doch in Grenzen.

    Antworten
    • Liebe Birgit, vielen Dank für das Feedback. Da hast Du natürlich Recht, je feiner das Modell, desto näher ist es an der Wirklichkeit. Wir überlegen uns mal, wenn wir den Artikel Boiler ausschalten oder anlassen irgendwann mal grundsätzlich überarbeiten/aktualisieren, ob die Tabelle diesbezüglich noch etwas verfeinert werden kann. Die Schwierigkeit dabei ist, dass die Darstellung letztlich noch übersichtlich bleibt und nicht in Tausende von Varianten ausfasert. Mal schauen, ob wir Deinen Faden aufnehmen können. Sieh die Tabelle bitte bis dahin als grobe Orientierung an. Danke!

      Antworten
  5. Die Rechnung ist für den Mülleimer. Es wird unterstellt, dass der 80 Liter Boiler komplett erkaltet in der Zeit, in der er nicht eingeschaltet ist. Dies ist aber nicht der Fall. Allein vom Energieerhaltungssatz ist dies ebenfalls nicht nachvollziehbar. Ein 65 Grad heißer Boiler gibt mehr Wärme an die Umgebung ab, als ein 40 Grad heißer Boiler. Also muss der Energieverlust größer sein!!

    Antworten
    • Lieber Herr Köhler,
      vielen Dank für Ihr Feedback mit markigen Worten. Sie erlauben mir dazu sicherlich ein paar Anmerkungen:

      1. Jede Modellrechnung kann nur ein Beispiel sein. Das liegt im Sinn der Sache bei Beispielrechnungen. Deshalb heißt es Modellrechnung.
      2. Ja, meine beispielhafte Kalkulation geht davon aus, dass z.B. der 80 l Boiler in dem von Ihnen angesprochenen Fall erst weitgehend erkaltet und dann wieder aufgeheizt wird. So steht es ja auch in der Tabelle. Damit ist sie jedoch keinesfalls für den sog. „Mülleimer“, denn sie bildet einfach nur ein anderes Szenario ab, als das von Ihnen gewünschte.
      3. Und ja, selbstverständlich gibt ein 65 Grad heißer Boiler mehr Wärme an die Umgebung ab als ein 40 Grad heißer Warmwasserspeicher. Auch dem widerspricht die Tabelle nicht. Warum sollte sie auch, das wäre ja falsch.

      All das ändert nichts daran, dass man bei der Nutzung eines Boilers häufig viel mehr Energie sparen kann, wenn man ihn bei nur kurzzeitiger Abwesenheit besser eingeschaltet lässt, als wenn man ständig zum Ausschalten oder Anlassen des Geräts tendiert. Ergo: Alles stimmt, nur der Ton Ihres Kommentars vielleicht nicht ganz.

      Antworten

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