Infos und Fakten: Wie funktioniert ein Durchlauferhitzer?

Wie funktioniert ein Durchlauferhitzer?
Verfasst von: Michael Claus
Zuletzt aktualisiert am:
In diesem Artikel
  • Die Funktionsweise verschiedener Durchlauferhitzer im Überblick!
  • Am Schaubild eines elektronischen Geräts den Weg des warmen Wassers Schritt für Schritt erkärt.
  • Wodurch unterscheiden sich verschiedene Durchlauferhitzer bei wesentlichen Merkmalen?

Wie funktioniert ein Durchlauferhitzer? Wie geht das eigentlich genau? Bei uns kannst Du alle Infos und Fakten dazu erfahren. Mit Schaubildern, Tabellen und Schritt-für-Schritt Anleitungen erklären wir Dir die Funktionsweise verschiedener Geräte.

Neben modernen elektronischen und vollelektronischen Durchlauferhitzern gibt es mit den älteren, aber bewährten hydraulischen Geräten und den Gas-Durchlauferhitzern noch zwei weitere Modelle bzw. Varianten. Auch auf diese Produktklassen gehen wir ein.

Für alle Durchlauferhitzer und ihre Funktionsweise gilt: Sie sind Geräte für eine dezentrale Warmwasseraufbereitung. Warmes Wasser wird nur dann erzeugt, wenn warmes Wasser entnommen wird. Ein Durchlauferhitzer funktioniert also stets und ausschließlich bedarfsgerecht. Das kann helfen beim Kosten sparen, hat aber Vorteile und Nachteile.

Durchlauferhitzer Funktion Schema
So funktioniert ein elektronischer Durchlauferhitzer im Schaubild

Wie funktioniert ein Durchlauferhitzer im Detail?

Im Wesentlichen funktionieren Durchlauferhitzer aller Geräteklassen nach einen ähnlichen Prinzip und Schema. Weil elektronische und vollelektronische Durchlauferhitzer heute Stand der Technik sind, erkären wir die genaue Funktionsweise anhand eines solchen modernen Geräts. Auf die Unterschiede zu elektrisch-hydraulischen und mit Gas betriebenen Durchlauferhitzern gehen wir jedoch ebenfalls kurz ein.

Funktionsweise elektronische und voll-elektronische Durchlauferhitzer

Elektronisch gesteuerte Durchlauferhitzer arbeiten mit Strom als Energiequelle, um warmes Wasser zu produzieren. Dasselbe gilt freilich für vollelektronische Geräte. Elektronische Durchlauferhitzer sind mit einer ganzen Reihe von Sensoren ausgestattet, mit deren Hilfe sie das Warmwasser besonders schnell erzeugen und die Wassertemperatur sogar an mehreren Zapfstellen gleichzeitig gut konstant halten können. Vollelektronische Durchlauferhitzer bieten maximalen Komfort bei der Warmwasserbereitung.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Schaubild verstehen:

  • Sobald Wasser am Wasserhahn aufgedreht wird, strömt kaltes Wasser über den Frischwasseranschluss (1) in den Durchlauferhitzer hinein.
  • Natürlich geht das nur, wenn das Absperrventil für das Kaltwasser (2) geöffnet ist. Erst dann kann das Wasser in den Durchlauferhitzer einfließen.
  • Dort fließt es als erstes durch ein Sieb (3), das Schmutzpartikel und je nach Filter im Sieb beispielsweise auch Kalk herausfiltert. Ein hochwertiges Gerät mit besserer Filterfunktion bietet auch in puncto Wasserreinheit mehr Leistung.
  • Anschließend strömt das kalte Wasser am Vorlauf-Termperaturfühler (F1) vorbei, wobei der Sensor die Temperatur des Frischwassers erfasst.
  • Diese Information wird als einer von mehreren Messwerten an die Steuerelektronik (4) weitergegeben.
  • Im weiteren Fluss passiert das Kaltwasser das sog. Flügelrad (5), das die Menge des einfließenden Wassers, sprich die Flussmenge bestimmt. Manche bezeichnen dieses kleine interne Gerät auch als Durchfluss-Sensor. Dieser Messwert wird ebenfalls an die elektronische Steuereinheit (4) übermittelt. Aus den verschiedenen Messwerten ermittelt der Durchlauferhitzer in der Folge, wie viel elektrische Energie und Leistung er gleich einsetzen muss, um das Kaltwasser richtig zu erwärmen.
  • Angetrieben von einem Stellmotor (7) gelangt das Kaltwasser über die Vorlaufstrecke (6) nun in den Heizblock bzw. Heizwendel, wo es elektrisch aufgeheizt wird. Hier wird das Kaltwasser jetzt auf das Grad genau auf die eingestellte Temperatur erwärmt und in Warmwasser umgewandelt.
  • Am Auslauf-Termperaturfühler vorbei fließt das heiße Wasser nun in Richtung Auslauf. Dabei passiert es noch die sog. Nachlaufstrecke (9). Der Auslauf-Temperaturfühler (F2) misst zudem die Temperatur des erwärmten Wassers.
  • Wird zu viel warmes Wasser entnommen und reicht die Heizleistung dafür nicht aus, ermittelt die Steuerelektronik (4) dies spätestens aus den Messwerten des Auslauf-Sensors und regelt bei Bedarf über den Stellmotor (7) die einfließende Durchflussmenge herunter, so dass stets die Wunschtemperatur aufs Grad genau konstant gehalten wird.
  • Am Ende der Nachlaufstrecke misst mit dem Sicherheits-Termperaturfühler (F3) ein weiterer Sensor nochmals die Temperatur des warmen Wassers. Sollte sie wider Erwarten an der Stelle zu hoch sein, kann der Sicherheitstemperaturbegrenzer dafür sorgen, dass ein sog. Verbrühschutz die Auslauftemperatur auf maximal 43 Grad Celsius begrenzt. Außer natürlich, es ist explizit eine heißere Temperatur gewünscht.
  • Passt alles mit den gemessenen Temperaturwerten, fließt das Warmwasser über den Warmwasseranschluss (10) direkt zur Zapfstelle, sprich zur Dusche oder zum Wasserhahn, wo es benötigt wird.

Elektronische Durchlauferhitzer: Angebote und Bestseller

Funktionsweise elektrisch hydraulischer Durchlauferhitzer

Der elektrisch hydraulisch arbeitende Durchlauferhitzer funktioniert dem groben Grundprinzip nach ähnlich wie der elektronisch geregelte Durchlauferhitzer. Allerdings erwärmt er das Wasser über eine mechanische Steuerung, die sog. Hydraulik. Anstatt einer ausgefeilten Elektronik, die alles über Sensoren regelt, erledigen die Steuerarbeit hierbei ein Strömungsschalter und eine sog. Venturidüse, die zusammen den Heizblock bzw. Heizwendel steuern.

Im Fazit steuert sich ein hydraulischer Durchlauferhitzer also zwangsläufig über die Wassermenge beziehungsweise den Wasserdruck im Gerät selbst aus. Deshalb ist immer eine Mindestdurchflussmenge notwendig, damit die Heizleistung überhaupt einsetzt. Wenn sich während des Betriebs also die durchlaufende Wassermenge ändert, zum Beispiel weil mehrere Zapfstellen gleichzeitig genutzt werden, kann deshalb die Wassertemperatur schwanken. Ergo können diese Geräte das Warmwasser nicht wirklich gradgenau erwärmen.

Funktionsweise Gas Durchlauferhitzer

Die Funktionsweise des Gas Durchlauferhitzers ähnelt wiederum sehr der des hydraulischen Durchlauferhitzers. Die Energiequelle unterscheidet sich jedoch drastisch, er verwendet schließlich Gas anstatt Strom. Und auch der Brenner bzw. Wärmetauscher ist etwas anders aufgebaut, da dieses Gerät ja ein Verbrenner ist. Doch das Prinzip der hydraulischen Steuerung, die an dieser Stelle ein Gasventil öffnet, einen Zündfunken auslöst und bei Abstellen des Wasserhahns alles wieder abschaltet, ähnelt sich.

Inzwischen gibt es allerdings sogar elektronisch gesteuerte Gas Durchlauferhitzer, die die Wassertemperatur ähnlich wie elektronische Strom-Durchlauferhitzer prima konstant halten können. Einen weiteren gravierenden Unterschied zu Elektro-Geräten gibt es allerdings noch: Gas Durchlauferhitzer verbrennen Gas und benötigen daher in Innenräumen eine Abgasentsorgung über eine entsprechende Verrohrung nach draußen. In puncto Frischluftzufuhr sind sie zudem oft raumluftabhängig.

Durchlauferhitzer Gas Strom
Jeder erwärmt Wasser, doch die Merkmale jeder Art eines Durchlauferhitzers können sich unterscheiden

Wesentliche Unterschiede zwischen verschiedenen Durchlauferhitzern im Überblick

Wesentliche Merkmale Elektronische und Voll-elektronische Durchlauferhitzer Elektrisch hydraulische Durchlauferhitzer Gas Durchlauferhitzer
Anlaufzeit kurz mittel lang
Anschaffungskosten günstig sehr günstig günstig
Betriebskosten hoch hoch mittel
Energieeffizienz sehr hoch hoch hoch bis sehr hoch
Gradgenaue Temperatur Warmwasser ja nein nein / teilweise ja
Mobilität nein nein nein / teilweise ja
Raumluftunabhängiger Betrieb ja ja häufig nein
FAQ's
Häufige Fragen und Antworten zum Thema Funktionsweise Durchlauferhitzer

FAQ online: Ratgeber mit Tipps zur Funktionsweise von Durchlauferhitzern

Welcher Durchlauferhitzer liefert das meiste warme Wasser?

Strombetriebene Geräte mit der größten Leistung sind für gewöhnlich vollelektronische Modelle um die 27 kW. Noch stärker sind nur Gas Durchlauferhitzer, die selbst elektronische Leistungsmonster gerne schnell mal in den Schatten stellen und die doppelte bis dreifache Leistung liefern können. Im direkten Vergleich liefern starke Gas-Durchlauferhitzer das meiste warme Wasser.

Ab welcher Temperatur benötigt man einen Verbrühschutz?

Für die Dusche oder ein Bad finden die meisten Menschen eine Wasser Wohlfühltemperatur zwischen 35 und 40 Grad ideal. Spätestens ab 45 Grad heißem Wasser drohen Verbrennungen. Die Funktion eines guten Verbrühschutzes bei Durchlauferhitzern sollte deshalb am besten ab einer Temperatur von ca. 43 Grad Celsius greifen.

Wie funktioniert ein Durchlauferhitzer am sparsamsten?

Sparen kannst Du mit einem Durchlauferhitzer dann, wenn Du ihn nur gelegentlich nutzt. Denn im Vergleich mit einer zentralen Warmwasserversorgung erzeugt er durch den Mehrverbrauch von Strom doch deutlich höhere Betriebskosten. Weil seine Anschaffungskosten jedoch sehr niedrig sind, kannst Du mit einem Durchlauferhitzer für die Nutzung ab und zu unterm Strich dennoch Kosten sparen.

Kaufratgeber zur Warmwasseraufbereitung:

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Michael Claus

Autor

Michael Claus ist staatlich geprüfter Techniker und Hausbesitzer. Als faktenorientierter Mensch bevorzugt er schlaue Lösungen. Mit über 20 Jahren praktischer Erfahrung teilt er sein Fachwissen und seine umfangreiche Expertise gerne beim Schreiben von unabhängigen Fachartikeln, Rezensionen und Produktvorstellungen.

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