- Eine kontrollierte Wohnraumlüftung nach Sanierung nachrüsten? Das geht auf zwei Wegen!
- Wie kalkuliere ich die Größe der Lüftungsanlage vor der Nachrüstung richtig?
- Alles Wissen und praktische Informationen zum Lüftungsanlage nachrüsten auf einen Blick finden.
Nicht nur in dichten, energetisch hoch gedämmten Gebäudehüllen im Neubau lohnt sich der Einbau einer Lüftungsanlage. Auch im Bestandsbau ist das Lüftungsanlage nachrüsten häufig sehr sinnvoll. Besonders gilt das, wenn der Altbau energetisch saniert wurde und nun ebenso über eine diche Gebäudehülle verfügt.
Denn ist die Gebäudehülle schön dicht, hält sie nicht nur die Wärme schön drin. Auch die Luft zum Atmen und alle damit verbundenen Faktoren, wie beispielsweise störende Feuchtigkeit oder üble Gerüche, finden dann viel schlechter den Weg nach draußen. Es ist bei der Sanierung halt wie meistens: Vorteile bringen Nachteile mit sich!
Gegen diese Nachteile des geminderten natürlichen Luftaustausches in einem sehr dichten Haus kann man aber etwas tun, nämlich nachträglich Lüftungsanlagen einbauen, die wieder Frischluft hereinbringen. Das jeweilige Lüftungskonzept kann sich dabei unterscheiden, eine passende Lösung findet sich aber stets.
Jetzt in unserem Ratgeber Artikel die besten Tipps und Informationen dazu finden, wie es geht mit dem Lüftungsanlage nachrüsten!
Wahl der richtigen Lösung für die Nachrüstung
Wenn es um die Wahl der richtigen Lüftungsanlage zum Nachrüsten für dein Haus geht, gibt es viele Faktoren zu berücksichtigen. Es ist zum Beispiel wichtig, dass Du eine Anlage wählst, die nicht nur effektiv bei der kontrollierten Wohnraumlüftung arbeitet, sondern auch gut zu den spezifischen Bedürfnissen Deines Hauses passt.
Vielleicht benötigst Du eine Anlage, die besonders leise beim Lüften arbeitet, um den Komfort Deiner Familie nicht zu beeinträchtigen. Oder Du möchtest eine Anlage, die besonders energieeffizient ist, um Deine Energiekosten zu senken. Vielleicht benötigst Du auch eine Anlage, die mit speziellen Filtern für Allergiker ausgelegt ist, um die Luftqualität in Deinem Gebäude staub- und pollenfrei zu verbessern.
„Lüftung klingt einfach, kann aber viele Elemente in sich vereinen. Für den, der weiß, was er will, lassen sich immer optimale Lösungen finden!“
Egal, welche Anforderungen Du hast oder stellst, es gibt eine Vielzahl von Lüftungsanlagen auf dem Markt, die wahrscheinlich ziemlich genau auf Deine Bedürfnisse zutreffen. Doch vorher gilt es eine Grundsatzfrage zu kären: Zentrale oder dezentrale Lüftungsanlage nachrüsten?
Denn gerade im sanierten Altbau ist es oftmals schwierig, nachträglich eine zentrale Anlage einzubauen. Die braucht viel Platz, jede Menge Rohre und Leitungen müssen verlegt werden, Decken sind abzuhängen, um die Luftkanäle zu verstecken usw. Häufig ist es beim Lüftungsanlage nachrüsten im Altbau deshalb von erheblichem Vorteil, auf dezentrale Lösungen zurückzugreifen.
Mögliche Formen der Nachrüstung einer Lüftungsanlage (von A-Z):
Kostenlose Angebote für die zentrale Wohnraumlüftung erhalten
Du interessierst Dich für den Einbau einer zentralen Wohnraumlüftung? Entweder für einen Neubau oder als Sanierung für ein Gebäude im Altbau? Dann können Dir unsere Fachpartner ein gutes Angebot unterbreiten. Fülle einfach das kostenlose und unverbindliche Anfrageformular aus. Die Experten vom Service melden sich dann bei Dir. Mit ihnen kannst Du alle weiteren Fragen über mögliche Produkte und Kosten besprechen.
Praktische Empfehlung
Wir empfehlen, die Nachrüstung nach der energetischen Sanierung im Altbau eher mit dezentralen Lüftungsgeräten zu planen und durchzuführen. Eine zentrale Lüftungsanlage erfordert häufig viel zu viel Aufwand in Sachen Planung, Einbau und Platz. Den Aufwand kannst Du Dir sparen. Mehrere dezentrale Lüftungsgeräte erlauben zudem individuellere Lösungen. Während bei der zentralen Wohnraumlüftung das ganze Haus über ein zentrales Gerät gesteuert wird, kannst Du mit mehreren dezentralen Lüftern, die es übrigens ebenso mit effizienter Wärmerückgewinnung gibt, sogar unterschiedliche Raumklima Zonen in verschiedenen Räumen schaffen.
Dezentrale Lüftungsanlage nachrüsten
Bei dezentralen Lüftungsanlagen handelt es sich um kompakte Lüftungsgeräte, die in die jeweilige Außenwand eingesetzt werden. Das heißt, so eine Einzelraumlösung erfordert jeweils nur einen Wanddurchbruch (mit nur einer Kernlochbohrung) im entsprechenden Zimmer oder im Falle innenliegender Räume ohne Außenwandanschluss eben nur eine kürzere Verrohrung hin zur Außenwand. Zudem benötigt jedes Lüftungsgerät natürlich einen Stromanschluss.
In der Regel ist der bauliche Aufwand alles in allem aber wesentlich geringer als bei einer zentralen Lüftungsanlage. Willst Du clever sparen, kannst Du in Feucht- und Nassräumen wie Bad und Küche sogar lediglich reine Abluftventilatoren (sog. Badlüfter bzw. Dunstabzugshauben) montieren. Der durch sie erzeugte Unterdruck wird beim richtigen Lüftungskonzept sowieso wiederum durch die in den Wohnräumen installierten Permanent- oder Pendellüfter ausgeglichen.
„Der Einbau von dezentralen Lüftungsanlagen hat gerade im sanierten Altbau große Vorteile. Besonders im älteren Einfamilienhaus, das ja durch die Sanierung nicht größer wird, kommen diese stark zum Tragen.“
Auf jeden Fall empfiehlt es sich beim Lüftungsanlage nachrüsten, auf Geräte mit Wärmerückgewinnung zu setzen. Schließlich hast Du Deinen Altbau ja nicht energetisch saniert, um die kostbare Wärme nun wieder absichtlich aus dem Rohr blasen zu lassen. Gute Geräte mit Wärmerückgewinnung erhalten beim Lüften im Durchschnitt ca. 80 bis 85 Prozent der Heizenergie im Gebäude. Das hilft enorm beim Heizkosten sparen!
Ebenfalls empfehlenswert ist beim Lüftungsanlage nachrüsten ein Blick ins Gesetz: Denn frische Luft für das eigene Wohlbefinden ist die eine Sache, die gesetzlichen Vorgaben dazu manchmal eine andere. Die aktuellen Regelungen im Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) besagen jedenfalls, dass nach erfolgreicher energetischer Sanierung gemäß DIN Norm 1946-6 ein Konzept zur nachträglichen Wohnraumlüftung zwingend vorgeschrieben ist.
Größe der Lüftungsanlage für die Nachrüstung kalkulieren
Die korrekte Luftmenge für den Einzelfall zu kalkulieren, die eine nachträglich eingebaute Lüftungsanlage zur guten Lüftung umwälzen können muss, ist nicht ganz einfach. Viele Faktoren sind zu beachten. Auf jeden Fall sollte die richtige Luftmenge bei der Planung so bemessen sein, dass sie alle Schadstoffe und Gerüche beseitigt, die Feuchtigkeit reguliert und für ausreichend Sauerstoff im Raum sorgt.
Experten rechnen dabei häufig mit relativ komplizierten Verfahren, die Faktoren wie den CO2-Gehalt, die sog. Schadstoffbilanz oder den sog. Feuchtigkeitsanfall in der Luft berücksichtigen. Diese Modelle nehmen es ganz genau. Es gibt jedoch auch einfache überschlägige Rechenmodelle, mit denen selbst Bauherren und Endverbraucher ohne abgeschlossenes Ingenieursstudium und Doktortitel die korrekt benötigten Luftmengen gut ermitteln können.
Nutzungsbezogene Luftwechselrate pro Raum und Stunde
Die überschlägige Berechnung der Luftwechselrate pro Raum und Stunde ist unserer Meinung nach davon die einfachste Methode zur Berechnung der nötigen Geräteauslegung. Im Grunde gibt dieses Verfahren einen guten Hinweis darauf, wie oft das Luftvolumen in einem Raum ungefähr ausgetauscht werden sollte, um auf der sicheren Seite in puncto kontrollierter Wohnraumlüftung zu sein.
Beachte bitte, dass diese Werte natürlich nur dann gelten, wenn die Räume auch durch Personen benutzt werden. Sind keine Personen anwesend, die beispielsweise durch ihr Handeln wie Kochen, Duschen oder Atmen Feuchtigkeit an die Raumluft abgeben, muss freilich auch die Luftmenge nicht so oft ausgetauscht werden. Bei Abwesenheit den Lüfter daher gerne ruhig im Sparbetrieb arbeiten lassen.
- Luftwechsel in privaten Wohnräumen: 3- bis 6-faches Volumen des Raumes pro Stunde
- Luftwechsel in privaten Bädern: 4- bis 5-faches Volumen des Raumes pro Stunde
- Luftwechsel in privaten Küchen: 15- bis 25-faches Volumen des Raumes pro Stunde
Beispielrechnung: Ein Bad ist 15 m2 groß und hat eine Raumhöhe von 2,50 m. Beide Werte miteinander multipliziert ergeben ein Raumvolumen von 37,5 m3. So viel Luft ist maximal drin. Da es in einem Bad am besten einen fünffachen Luftwechsel pro Stunde benötigt, wird das Volumen mit dem Faktor 5 multipliziert. Im Ergebnis muss die Lüftungsanlage für das Bad also 187,5 m3/h Luft austauschen. Dieser Wert entspricht dem mindestens benötigten Luftvolumenstrom. Gibst Du noch 20 bis 30 Prozent zur Sicherheit hinzu, bist Du mit einem Badlüfter, der einen Volumenstrom von ca. 240 m3/h schafft, gut versorgt.
Weitere Beispiele für Volumenströme verschiedener Räume
| Raumgröße (Nutzungsart) | Luftwechsel Faktor | Luft Volumentrom in m3/h |
| 15 m2 Zimmer | 6-fach | 300 |
| 20 m2 Zimmer | 6-fach | 390 |
| 25 m2 Zimmer | 6-fach | 490 |
| 10 m2 Bad | 5-fach | 160 |
| 15 m2 Bad | 5-fach | 240 |
| 20 m2 Bad | 5-fach | 325 |
| 10 m2 Küche | 25-fach | 810 |
| 15 m2 Küche | 25-fach | 1200 |
| 20 m2 Küche | 25-fach | 1600 |
Nützliche Tipps
Ermittle mit diesem einfachen Verfahren das ungefähre Luftvolumen und die von Dir benötigte Leistungsfähigkeit des Geräts gerne selbst. Schau dann beim Kauf des jeweiligen Produkts zur Lüftung in der Produktbeschreibung nach, ob der Artikel dafür geeignet ist. Wir raten übrigens dazu, die Anlagen nicht ständig am oberen Leistungslimit zu betreiben. Es ist ratsam, wenn Du auf Deine Berechnung nochmals 20 bis 30 Prozent aufschlägst. Diese Auslegung schont das Gerät und steigert häufig dessen Effizienz noch etwas. Wer Wartungs- und Betriebskosten sparen will, kauft ein etwas stärkeres Modell.
Arten und Kosten von dezentralen Lüftern für die Nachrüstung
Nun hast Du hoffentlich schon eine etwas genauere Vorstellung von den Geräten und ihrer Leistungsfähigkeit, die Du für eine gute Wohnraumlüftung benötigst. Deshalb möchten wir Dir an dieser Stelle gleich einige dezentrale Systeme und Modelle empfehlen, die auf Deinen Bedarf zutreffen könnten. Triff die Wahl einfach anhand Deiner Möglichkeiten und Präferenzen.
Im Wesentlichen kann die konkrete Nachrüstung mit dezentralen Lüftungsgeräten mit verschiedenen Produkten erfolgen, teils wurden sie schon erwähnt. Da die Auswahl jedoch groß ist, haben wir uns auf die unserer Meinung nach besten und effizientesten Lösungen beschränkt, die auch beim Kunden hohes Ansehen genießen. Sie sind für den nachträglichen Einbau perfekt geeignet.
Allgemeine Kosten für dezentrale Lüftungssysteme
Die Kosten von dezentralen Lüftungsanlagen können stark differieren. Der Preis hängt von vielen Faktoren ab. Außerdem kommen zu den ursprünglichen Anschaffungskosten und zu den Kosten der Installation selbstverständlich noch laufende Kosten für Wartung, Energieverbrauch, Reinigung und im Falle eines Defekts für den Austausch des Geräts hinzu.
Nähere Informationen und Beispiele zu den Kosten im Vergleich mit zentralen Lüftungsanlagen kannst Du im Ausgangsartikel zu Lüftungsanlagen finden. Besonders berücksichtigt sind dort die Kosten für die Anschaffung und Montage der Lüftungssysteme sowie deren laufende Betriebskosten. Achten solltest Du jedoch bitte darauf, dass dies alles nur Musterkalkulationen sind.
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Lüfter mit Wärmerückgewinnung: Angebote und Bestseller für Wohnräume
FAQ online: Ratgeber mit weiteren Tipps zum Lüftungsanlage nachrüsten
Was verursacht die größten Kosten beim Lüftungsanlage nachrüsten?
Das kommt ganz darauf an, für welches Lüftungssystem Du Dich entscheidest. Beim Einbau mehrerer dezentraler Lüftungsanlagen verursachen die meisten Kosten sicherlich die Geräte selbst. Planung, Lieferung und Einbau schlagen hier eher weniger zu Buche. Bei der nachträglichen Montage einer zentralen Lüftungsanlage sind die Kosten für die allgemeinen Bautätigkeiten überall im Gebäude hingegen sicherlich erheblich. Die Kosten für die neue zentrale Anlage selbst kommen zum Bauen noch hinzu.
Wie teuer ist ein Lüftungskonzept vom Fachmann?
Die Kosten, die ein Fachmann für alle notwendigen Berechnungen aufruft, bewegen sich unserer Erfahrung nach für ein Einfamilienhaus zwischen 300 und 500 Euro. Für etwas größere Gebäude, wie beispielsweise kleine Mehrfamilienhäuser bis zu sechs Wohnungen, kann das Konzept zur kontrollierten Wohnraumlüftung bis zu 1.000 Euro kosten.
Was ist bei der Planung einer nachträglichen Lüftungsanlage besonders wichtig?
Besonders wichtig bei der Planung einer nachträglichen Lüftungsanlage sind drei Schritte: Schritt 1.) Du solltest Deinen Bedarf an Lüftung klären oder klären lassen, damit Du Dich für die richtige Lösung entscheiden kannst. Schritt 2.) Du solltest bei jeder Entscheidung Deine eigene Gesundheit und den Werterhalt Deiner Immobilie gleichermaßen im Blick behalten. Schritt 3.) Du solltest lieber den besten Mittelweg wählen als die „eierlegende Wollmilchsau“.
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