Trotz sauberer Luft: UBA will Holzheizungen verbieten

UBA Holzheizung Verbot
Verfasst von: Michael Claus
Veröffentlicht am:

Holzheizungen verbieten, so lautet eine aktuelle Empfehlung des Umweltbundesamtes (UBA). Diese Forderung formulierte zumindest UBA-Präsident Dirk Messner im Rahmen der Vorstellung des jüngst veröffentlichten Reports zur Luftqualität in Deutschland 2021*. Derzeit werden allein über 11 Mio. sog. Einzelraumfeuerungsanlagen zumeist mit Holz oder Holzprodukten in Deutschland betrieben.

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Messners knappe Begründung lautet: 

Die [Holzheizungen] belasten die Luftqualität beachtlich.“

Damit geht das UBA gegen etliche Formen des Heizens vor, die im Energiemix komplett auf nachwachsende Rohstoffe setzen. Neben Kaminöfen (sog. Scheitholzheizungen) wären davon nämlich unter anderem auch Pellet-Heizungen, Hackschnitzel-Heizungen und Holzvergaser-Heizungen betroffen. Für etliche dieser Anlagen gibt es momentan als klimafreundliche Alternative zur Gas- und Ölheizung sogar noch staatliche Förderung. 

Holzheizungen verbieten? Krasser Gegensatz zur Wirklichkeit!

Dabei ist die Luft in Deutschlands Städten nach aktuellen Angaben des UBA so sauber wie schon lange nicht mehr. Die EU-Grenzwerte für Stickoxide und Feinstaub werden nahezu überall eingehalten oder deutlich unterschritten. Das gilt auch für die Messstellen, die die Luftqualität an Hauptverkehrsstraßen in Großstädten erfassen. 

Bei Feinstaub gab es laut UBA bereits das vierte Jahr in Folge keine Überschreitungen der Grenzwerte mehr, bei den besonders gesundheitsgefährdenden sehr kleinen Partikeln sogar schon seit 2010. Dennoch hält Messner weitere Schritte in Sachen Luftreinheit für dringend geboten und verweist auf die strengeren Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO). 

Hochrechnungen statt Fakten als Argument 

Deren Grenzwerte lägen nämlich deutlich unter denen der EU. Mit Hinweis auf die WHO-Richtwerte sähe es Messner gerne, wenn auch die EU-Grenzwerte ähnlich nachgeschärft würden. Anschaulich argumentiert er dabei mit Zahlen der Europäischen Umweltagentur (EUA). So hätte es angeblich in der EU 2019 immer noch 307.000 vorzeitige Todesfälle allein durch Feinstaub gegeben, 53.800 davon in Deutschland. 

Problem an diesen EUA-Zahlen ist nur, dass die wissenschaftlich umstritten sind. Sie beruhen nämlich nicht auf einer exakten Erfassung, sondern auf einer statistischen Hochrechnung mit variablen Parametern. Etliche Wissenschaftler und Experten meinen, dass es der Sache nicht dienlich ist, wenn ein Faktor allein anstelle einer Kombination aus vermutlich vielen verschiedenen Einflüssen verantwortlich gemacht werden würde. 

Wie realistisch sind solche Forderungen? 

Weiters fordert das UBA in diesem Rahmen auch ein Vorziehen der Abschaltung von Kohlekraftwerken, generell weniger Autos und Lkw auf den Straßen und drastisch reduzierte Bestände an Nutzvieh wie Schweinen und Kühen in den Ställen. Beim Individualverkehr mit dem privaten Kfz führt das UBA sogar den Reifenabrieb als relevanten Faktor an. Der dürfte sich freilich mit dem Umstieg vom Verbrenner auf das E-Auto kaum verändern. 

Allenfalls könnten hier positive Effekte zum Tragen kommen, wenn im Rahmen der Mobilitätswende Fahrleistungen verringert und öffentliche Verkehrsmittel ausgebaut würden. Solche Diskussionen aus dem Elfenbeinturm verfolgen die Menschen sehr genau. Gerade die Bewohner im ländlichen Raum, die höchstens drei Mal am Tag einen Linienbus sehen, dürften gespannt sein, ob sich solche realitätsentfremdeten Forderungen am Ende wirklich durchsetzen. 

Kaminöfen nach 2. BImSchV: Angebote und Bestseller

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*Quelle: Report zur Luftqualität in Deutschland 2021

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Michael Claus

Autor

Michael Claus ist staatlich geprüfter Techniker und Hausbesitzer. Als faktenorientierter Mensch bevorzugt er schlaue Lösungen. Mit über 20 Jahren praktischer Erfahrung teilt er sein Fachwissen und seine umfangreiche Expertise gerne beim Schreiben von unabhängigen Fachartikeln, Rezensionen und Produktvorstellungen.

17 Gedanken zu „Trotz sauberer Luft: UBA will Holzheizungen verbieten“

  1. Sehr geehrter Herr Claus,

    vielen Dank für Ihre Beiträge, ich bin wirklich begeistert, wie Sie exakt formuliert, auf dieser Seite „Aufklärungsarbeit“ leisten.

    Zum Glück hat auch die EU erkannt, das Holz ein nachwachsender Energieträger ist.

    Ich habe 2022 in einen modernen Ofen mit Wassertasche, Abbrandautomatik und Pufferspeicher investiert und für die Sommer- bzw. Übergangszeit eine Solaranlage geplant.
    Wir leben im ländlichen Bereich von Niedersachsen in einem „Altbau“ und machen unser Brennholz seit Jahrzehnten selber.

    Jetzt habe ich, seit Monaten, das erste Mal wieder das Gefühl eine richtige Entscheidung getroffen zu haben.

    DANKE 🙂

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    • Sehr geehrter Herr Schwabe,
      vielen Dank für das nette Feedback. Es freut mich, dass ich Ihnen ein bisschen Mut machen konnte. Und ja, ich rechne inzwischen fest damit, dass die EU die neuen dogmatischen (und in Teilen deutlich überzogenen) Heizungsregelungen aus dem Hause von Herrn Habeck (BMWK) ohnehin in den nächsten Jahren einnorden wird. Bis dahin laufen sicherlich noch gewisse Übergangsfristen. Vielleicht passiert das Einnorden ja sogar schon bei den Verhandlungen mit den Bundesländern, die der Gesetzesnovelle ja auch noch zustimmen müssen. Ein pauschales Verbot von allen Holzheizungen wäre in der Tat aus so vielen Gründen kontraproduktiv, dass sich die Vernunft am Ende sicherlich durchsetzen wird. Ihre Kombination von Solarthermie, Pufferspeicher und wasserführender Holzheizung finde ich übrigens richtig spannend. Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihr Projekt!

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  2. Für mich gehört zumindest die Holzverbrennung in Einzelöfen verboten. Der letzte Winter war grausig, keine Chance zu lüften und hohe Feinstaubwerte….nix gute Luft. Ich finde diese Art des Heizens übergriffig, es beeinträchtigt andere massiv…wie ist das vereinbar?

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  3. Mein Grundofen verbrennt extrem sauber. Nur eine Feuerung morgens, danach wird die Luftzufuhr geschlossen und der Ofen hält das Haus 24h lang warm. Dank guter Dämmung nur 3 Raummeter Holz pro Jahr wobei 1 Raummeter selbst gemachtes Brennholz ist. Besser geht es fast nicht. Ein generelles Brennholzverbot macht meiner Meinung nach nicht Sinn.

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  4. Ergänzend sei gesagt, dass die wasserführende Pelletsheizung keine thermische Ablaufsicherung benötigt.
    im übrigen hat die Holzheizung den Vorteil, die Abgas-Auftriebsenergie mit dem Verbrennungsvorgang selbst zu erzeugen und bei innenliegenden Schornsteinen fast bis zum letzten Rest im Gebäude zu halten.
    Voraussetzung ist natürlich eine pyrolytische Verbrennung (hohe Temperatur!).
    Dann ist das Abgas nahezu feinstaub- und abgasfrei.
    Neuerdings findet offenbar ein Verdrängungskampf zwischen solaren Direktnutzern (PV, Wind, Biomasse) und Lagerstättenbesitzern bzw. Großkraftwerksbetreibern statt.
    Letztere haben konzentrierte Machtpositionen, die sie nicht aufgeben wollen.
    Das haben die Energiewende-Kritiker offenbar noch nicht verstanden.

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  5. Vielen Dank dem Herrn Michael Klaus für die sachlichen Informationen.
    Das Ziel des Herrn Messner, die thermische Holznutzung ganz zu verbieten, ist völlig realitätsfremd.
    Holz ist die große Chance für die Wärmewende.
    Man benötigt etwa ein Drittel der Landesfläche für den Wald, um vom jährlichen Zuwachs den Schnittholz- und der „Heizholz“-Bedarf wohnortnah zu nutzen.
    Die „Holz-Verbrenner“ können die im Holz gespeicherte Energie zu über 90% nutzen, weil Rauchgase unter 30°C keine Wärme mehr liefern können und die Restenergie für den Auftrieb im Schornstein gebraucht wird.
    Leider waren in der Vergangenheit die Holzöfen oft Fehlkonstruktionen und die Nutzer der Holzverbrenner oft sehr unkundig und nachlässig.
    Aber bekanntlich ist „das Bessere der Feind des Guten“.
    Es gibt inzwischen so belastungsarme Holzverbrennuungsgeräte, dass mir ein generelles Verbot schon fast dilettantisch, zumindest weltfremd erscheinen würde.

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  6. Danke an den admin, dass hier differenziert und sachlich – selbst bei gesellschaftsradikalen Ökodiktatoren – informiert und argumentiert wird.
    Die umstrittenen Klimaapokalyptiker sind dazu offensichtlich nicht fähig.

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  7. Hallo Herr Claus,

    mein cleverer Energieberater hat mit letztes Jahr im Juli empfohlen schnell noch einen Bafa Antrag für eine Pelletheizung zu stellen. Dieser ist jetzt genehmigt worden und bin in der recht glücklichen Lage volle 55% Förderung zu bekommen (Austausch ÖL Heizung + Kombination mit Solarthermie). Nach dem Lesen dieses Artikels bin nun wieder sehr verunsichert, ob es sich noch lohnt, oder ich Gefahr laufe, dass mir meine neue Heizung wieder verboten wird.

    Übrigens tolle, sehr informative Seite. Habe Sie vorhin erst entdeckt.

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    • Hallo Herr Schwerdtner, vielen Dank für Ihr nettes Feedback. Lassen Sie sich bitte nicht verunsichern. Trotz aller Scharfmacherei einiger ökoradikaler Lobbygruppen dürfte es reichlich unwahrscheinlich sein, dass Sie Ihre neue Pelletheizung schon nach wenigen Jahren wieder werden rausreißen müssen, weil bestimmte Holzheizungen vielleicht irgendwann verboten werden. Zum einen ist gerade die moderne Pelletheizung ein eher sauberer Vertreter ihrer Zunft. Zum andern gab es bislang und sicherlich auch in Zukunft stets angemessene Übergangsfristen für einen Heizungswechsel. Stand jetzt wären das zum Beispiel 30 Jahre. Natürlich ist das nur meine persönliche Einschätzung ohne Gewähr. Aber noch nie wurde alles so heiß gegessen, wie es gekocht wurde. Lassen Sie uns positiv nach vorne blicken. Klar geht uns Klimaschutz alle an, der ist wichtig. Dennoch wird es allein mit z.B. Wärmepumpen nicht gehen. Da befinden sich einige Verantwortliche meiner Meinung nach sprichwörtlich auf dem Holzweg.

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  8. Wenn einem Lobbyist der Arsch auf Grundeis geht, dann kommen solche Aussagen zustande. Schämen Sie sich! Holzverbrennung gehört verboten. Sofort.

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    • Sehr geehrter Herr Deuerlein, natürlich veröffentlichen wir gerne auch kritische Meinungen zum Thema, selbst wenn Ihr Kommentar dicht an der Grenze zur Unflätigkeit vorbeischrammt. Schade nur, dass man mit manchen Menschen leider nur schwer auf sachlicher Ebene (und zwar technologieoffen und verbraucherfreundlich) Gedanken und Meinungen austauschen kann. Da reicht es scheinbar nur zur dogmatischen Forderung von Verboten. Schade auch, dass Sie scheinbar nicht an echten Fakten interessiert sind. Und die besagen nun einmal nachweislich, dass moderne Holzheizungen bei weitem nicht so dreckig sind, wie sie von Ihrer Lobby geredet werden. In punkto Feinstaub gebe ich Ihnen sogar ein Stück weit Recht, da emittiert eine moderne Holzheizung zwar derzeit weniger Feinstaub als z.B. eine mit aktueller Fernwärme (mit der bekanntlich Herr Habeck höchstpersönlich heizt), dennoch aber eher noch zu viel im Vergleich mit anderen Heizungsarten. Dieses Problem allerdings lässt sich mit Filtern in Schornstein oder Abgasrohr relativ simpel lösen. In punkto Kohlendioxid allerdings liegen Sie komplett falsch, denn da sind die Abgase z.B. einer modernen Pelletheizung bei weiterm sauberer als die von nahezu allen anderen Verbrennungsheizungen. Unter letztere Anlagen dürfen sie übrigens indirekt sogar Wärmepumpen zählen, die zwar elektrisch heizen (im besten Falle sogar ziemlich effizient), aber eben häufig noch mit Heizstrom aus dem öffentlichen Netz betrieben werden, der zu einem großen Teil noch aus fossilen Energien erzeugt wird. Selbst da spricht die CO2-Bilanz aktuell also noch klar für die Pelletheizung (Stichwort: Klimaschutz).

      PS: Den Link zu Ihrer Webseite, den Sie en passant zu Ihrem Kommentar platziert haben, mussten wir leider entfernen. Guter Versuch, aber nun ja, auch ein bisschen plump.

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    • Lieber Daniel! Vielen Dank für Dein Feedback. Jede Meinung zählt, nicht nur die der Experten, die über Feinstaub und Grenzwerte diskutieren. Allerdings muss ich leider darauf hinweisen, dass moderne Holzheizungen wie z.B. Pelletheizungen (die dann auch einem solchen Verbot unterliegen würden) überhaupt keine Abgase mehr ausstoßen, die an so etwas wie das Thema Holzrauch überhaupt erinnern. Dafür sind ihre Abgaswerte längst viel zu sauber. Da hast Du wohl ein paar Nachbarn in der Umgebung, die noch Spaß an der klassischen Holzverbrennung in alten Kaminöfen haben. Und genau diese Artikel verschwinden ja bereits Stück für Stück mit der aktuellen und den nächsten Stufen der BImSchV. Ein generelles Verbot generell zu begrüßen, zielt meiner Meinung nach also ein bisschen an der Realität und auch an den Erfordernissen einer stabilen nachhaltigen Wärmeversorgung vorbei. Aber klar, auch beim Thema Heizen mit Holz darf jeder seine eigene Sichtweise vertreten.

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      • Saubere Abgase? Mehr Feinstaub als alles andere, und das gemessen unter Laborbedingungen. Auch bei Pelletöfen..
        Nachhaltig? Der nachwachsende Baum braucht Jahrzehnte um das verbrannte CO2 wieder aufnehmen zu können. Außerdem wird gerade eh doppelt so viel verbrannt wie nachwächst..👏

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        • Lieber Daniel! Eingangs möchte ich erst einmal darauf hinweisen, dass das hier eine Kommentarfunktion ist und kein Diskussionsforum. Deshalb werde ich jetzt gerne noch genau einmal auf gleichlautende und wiederkehrende Argumente eingehen, es dann in Zukunft aber unterlassen. Ich habe schon verstanden, dass Du absolut pro Verbot jeder Art von Holzheizung bist. Inzwischen hast Du ja jede Menge Kommentare hier hinterlassen, die ich aus verschiedenen Gründen nicht alle freischalten konnte. Dennoch wäre es schön, wenn wir bei den Fakten bleiben. Und zu den Fakten gehören:

          • 1.) Abgasmessungen und entsprechende Vergleiche dazu werden in der Regel bei allen Heizungen unter sog. Laborbedingungen vorgenommen. Von daher taugt das als Argument wohl kaum, um eine einzelne Heizungsart zu diffamieren.
          • 2.) Ja, Holz ist nachhaltig, auch wenn es Jahrzehnte braucht um nachzuwachsen. Im Vergleich mit fossilen Energieträgern wie Gas, Öl oder Kohle ist Holz ein Rohstoff, der sich sehr schnell regeneriert.
          • 3.) Holz kann bei der Verbrennung nur genausoviel CO2 freisetzen, wie es zuvor aufgenommen hat. Es handelt sich also um einen Kreislauf. Kreislaufsysteme, die innerhalb akzeptabler Zeiträume nicht mehr emittieren, als sie zuvor eingetragen, sprich aufgenommen haben, werden gemeinhin als nachhaltig bezeichnet. Diese Definition ist anerkannt, auch wenn sie Dir nicht gefällt.
          • 4.) Was Du bei Deinen einseitigen Nachrichten völlig vergisst, ist, dass es nicht allein um die Vermeidung von Feinstaub geht, sondern vor allem auch um die von klimaschädlichem Kohlendioxid. Die Reduktion von CO2 steht meiner Kenntnis nach sogar bei allen Klimaanstrengungen im Vordergrund, nicht allein die von Feinstaub. So habe ich das Pariser Klimaschutzabkommen zumindest verstanden. Und selbst nach allen öffentlich zugänglichen Quellen des UBA emittieren moderne Holzheizungen zum Beispiel ca. 7-8 mal weniger an CO2 als moderne Wärmepumpen, die im derzeitigen Strommix betrieben werden. Ganz zu schweigen von der aktuell stark protegierten Fernwärme, die in diesem Vergleich getrost als Dreckschleuder bezeichnet werden darf, denn sie verursacht momentan ca. 15 mal soviel Emissionen an CO2 wie eine Pelletheizung.
          • 5.) Deine Behauptung, dass derzeit doppelt soviel Holz verbrannt wird, wie zugleich nachwächst, ist falsch. Das gilt zumindest für die Zahlen in Deutschland. Als Energieholz werden in Deutschland derzeit ca. 60-70 Mio. m3 p.a. verwertet, der aktuelle Holzeinschlag beträgt ca. 80 Mio. m3 p.a. und der nationale Zuwachs von Wald liegt derzeit dennoch bei ca. 120 Mio. m3 p.a. Diese Zahlen sind öffentlich aus diversen Quellen ersichtlich (UBA, Statistisches Bundesamt, BMUV, BMEL usw.).

          Unterm Strich kann ich Dir also nur nochmals empfehlen und Dich darum bitten, ein bisschen mehr auf die schwierige Gesamtgemengelage zu schauen. Die einseitige Verbreitung falscher Fakten und Behauptungen hilft weder der Luft, noch dem Klima, noch dem Wald und schon gar nicht dem Menschen, der irgendwie versuchen muss, alles sinnvoll und nachhaltig unter einen Hut zu bringen.

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          • Hallo Michael,

            die Behauptung, dass doppelt so viel Holz verbrannt wird als nachwächst, ist leider richtig. Du hast in deiner Antwort das importierte Brennholz nicht mit betrachtet: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/158719/umfrage/import-von-brennholz-nach-deutschland/#:~:text=Die%20Statistik%20bildet%20die%20Entwicklung,252.000%20Kubikmetern%20nach%20Deutschland%20importiert.

            Ich denke, das Heizen mit Holz sollte erlaubt bleiben sofern auch eine effiziente Wärmepumpe mit mehr als 10 kWp PV installiert ist. So wird im Herbst und Frühling meist mit Solarstrom geheizt und nur im Winter der Strommix benötigt.
            An besonders kalten Tagen sollte es erlaubt bleiben mit Holz anstatt mit dem Heizstab zu heizen.

          • Hallo Martin,
            vielen Dank für Deine Ergänzung. Dass ich das importierte Holz nicht berücksichtigt habe, ist richtig. Allerdings kann man eben auch das nicht zu 100 Prozent einfach dem eigenen nationalen Verbrauch an Brennholz zuschlagen. Zum einen haben auch die meisten exportierenden Länder trotz des Exports einen Waldzuwachs, schauen also darauf, dass sie nicht mehr exportieren als nachwächst. Sonst haben sie nämlich irgendwann kein Geschäft mehr. Zum anderen ist da eben auch jede Menge Holz dabei, das nicht als Scheitholz oder Pellets im deutschen Ofen landet, sondern z.B. als Grillkohle verarbeitet wird oder als Möbelholz, Bauholz, Konstruktionsholz usw. Wir können der Bilanzrechnung also gerne noch das importierte Holz in all seinen Facetten mit hinzufügen, was die Gesamtrechnung allerdings nicht einfacher macht. Am Ende, auch da gebe ich Dir Recht, sollte mehr Holz nachwachsen als verarbeitet oder verheizt wird. Die Kreislaufrechnung ist halt nur nicht so simpel, wie uns das die Lobby der ökoradikalen Allesverbieter weismachen will.

            PS: Im Übrigen wird eines oft vergessen. Altholz, Totholz und Restholz, das dem Wald nicht entnommen wird (zum Beispiel zum Heizen), stößt das in ihm gespeicherte CO2 dennoch wieder aus. Das bleibt nicht einfach auf ewig drin gespeichert, wie es die Argumente derer leider oft (wissentlich oder unwissentlich?) suggerieren, die Holzheizungen verbieten wollen. Dieser CO2-Ausstoß geht nur etwas langsamer vonstatten, denn das Holz setzt viel davon beim Verrotten wieder frei. Auch in diesem Punkt ist der Kreislauf folglich viel komplexer, als es die „Leute mit den einfachen Rezepten“ vorgeben besser zu wissen.

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