Hackschnitzelheizung: Effizient heizen mit Hackgut

Verfasst von: Michael Claus
Zuletzt aktualisiert am:
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In diesem Artikel
  • Die Holzheizung mit Hackschnitzeln liefert leistungsstark und effizient Wärme.
  • Welche Vorteile und Nachteile hat Heizen mit der Hackschnitzelheizung?
  • Bei den Kosten der Anschaffung greift Dir der Staat durch Förderung unter die Arme!
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Bewusst heizen, so lautet das Gebot der Stunde. Das betrifft die Energieeffizienz eines Heizsystems sowie dessen Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit.

Während fossile Brennstoffe bis dato Energieträger Nummer eins beim Heizen im Eigenheim waren, wendet sich das Blatt. Jetzt finden die regenerativen Energiequellen zunehmend mehr Aufmerksamkeit.

Das Klima und die Umwelt danken! Zu diesen erneuerbaren Energien zählen beispielsweise die nachwachsenden biogenen Brennstoffe wie Holz. Eine sehr effiziente Heizungsanlage, die mit dem biogenen Festbrennstoff Holz betrieben wird, ist die Hackschnitzelheizung.

Die Hackschnitzelheizung ist beispielsweise überall dort, wo eine hohe Heizlast zu bewältigen und genügend Platz vor Ort vorhanden ist, auf dem Vormarsch. Doch was zeichnet diese mit Hackschnitzeln betriebenen Heizanlagen nun konkret aus? In diesem Artikel kannst Du mehr darüber erfahren!

Bauernhof
Hackschnitzelheizungen sind auf dem Land gerne im Einsatz

Wie funktioniert die Hackschnitzelheizung?

In der Heiztechnik stehen dem Verbraucher verschiedene Brennstoffe zur Verfügung. Nicht immer solltest Du die Wahl allein aufgrund des Brennwertes und der daraus gewonnenen Energie treffen. Viele Faktoren spielen eine Rolle. So weit, so klar! Holz ist dabei ein nachwachsender Rohstoff, der im Vergleich weitaus vorteilhafter ist als nachteilig.

Zu den weiteren Faktoren, die bei der Wahl des für Dich perfekten Heizsystems wichtig sind, zählen zum Beispiel die Möglichkeiten der Lagerung der Brennstoffe, die Umweltverträglichkeit der Anlage, ihr Leistungsbereich sowie ihre Betriebskosten. Dass der Kauf einer teuren Heizungsanlage wohlüberlegt sein sollte, erklärt sich von selbst.

Verbrennungskammer Kessel Hackschnitzelheizung
Die Verbrennungskammer im Kessel einer Hackschnitzelheizung

Die Funktion von Hackgutheizungen im Ablauf

Prinzipiell gleicht die Funktionsweise der Hackschnitzelheizung, die mit Hackgut betrieben wird, in vielen Punkten jedem anderen Heizsystem, das auf der Verbrennung von Holz beruht (also jeder anderen Holzheizung). Die Hackschnitzelheizung besitzt einen Heizkessel, in diesem Fall einen Hackschnitzelkessel, in dessen Verbrennungskammer das zugeführte Schüttgut verbrennt.

Damit gehören Hackgutheizungen selbstverständlich zu den Festbrennstoffheizungen. Schließlich wird die Wärmeenergie ja aus der Verbrennung kleiner Holzstücke, den sog. Hackschnitzeln, gewonnen. Neben dem Kessel zur eigentlichen Wärmeerzeugung besitzt diese Heizungsanlage einen Hackschnitzelbunker (Silo), wo das Schüttgut gelagert wird.

„Brennstoff zuführen und verbrennen, Wasserkreislauf erwärmen, Wärme speichern, Haus heizen: So ist der Ablauf auch bei der Hackschnitzelheizung!“

Durch technologisch ausgetüftelte Fördersysteme transportiert die Anlage im Betrieb die gebunkerten Hackschnitzel zunächst vom Lager zum Kessel. Mindestens gehört zum Fördersystem deshalb ein automatisch gesteuertes Förderband. Verwertete Brennstoffe, sprich verbrannte Hackschnitzel ändern ihre Form und werden zu Asche.

Diese Asche trägt die Hackschnitzelheizung nach der Verbrennung in einen Aschebehälter aus. Während der Verbrennung heizt die Hackschnitzelheizung das Wasser in einem Kreislauf auf, der in einem Speicher endet, dem sog. Pufferspeicher. Von dort aus gelangt die erzeugte Wärme schließlich wie gewohnt über Pumpen, Heizungsrohre, Thermostate und Heizkörper in die zu beheizenden Räume.

Leistungsbereich und Wirkungsgrad

Viele der aktuellen Anlagen besitzen eine sog. Leistungsregelung. Über diese Regelung wird automatisch die Zufuhr von Brennstoff und Luft für die Verbrennung gesteuert. Damit lassen sich moderne Hackschnitzelheizungen sowohl bei Volllast als auch bei Teillast effizient betreiben.

In Sachen Wirkungsgrad ist die Hackschnitzelheizung der Pelletheizung dicht auf den Fersen. Unter voller Last erzielt die moderne Hackschnitzelheizung momentan Werte zwischen 80 bis 93 Prozent. Das ist nur minimal weniger als die Pelletheizung zu bieten hat, die sich je nach Anlage zwischen 85 und 96 Prozent Wirkungsgrad einpendelt.

Restholz Wald
Restholz im Wald: Daraus werden Hackschnitzel zum Heizen gemacht

Herkunft und Eigenschaften der Hackschnitzel

Beim sog. Hackgut, also den Hackschnitzeln, handelt es sich um einen nachwachsenden Rohstoff aus dem Wald. Logistisch ist er in die Kategorie Schüttgut einzusortieren. Geliefert und im Hackschnitzellager gelagert wird der Brennstoff in sog. Schüttraummetern (SRM). Sowohl den Heizwert als auch den Brennwert von Hackgut finden wir ziemlich ordentlich. 

Zur Produktion von Hackschnitzeln verwenden die Hersteller zumeist mangelhaftes oder qualitativ minderwertiges Holz aus Baumrückständen, Ästen oder Baumkronen. Diese Holzreste fallen entweder bei der Holzverwertung für andere Zwecke sowieso immer an oder auch bei Pflege- und Aufräumarbeiten im Wald. 

„Hackschnitzel sind pures Upcycling. Diesen Rohstoff nicht zu nutzen, wäre Verschwendung!“ 

Maschinell wird solches Holz dann zu kleinen, nur wenige Zentimeter großen Holzstücken zerkleinert. Unterschieden wird an der Stelle nochmals in sog. Waldhackgut und Industriehackgut. Das Waldhackgut entsteht, wie der Name schon sagt, bei besagten Forstarbeiten direkt vor Ort im Wald. Das Industriehackgut ist ein Nebenprodukt der Holzverarbeitung, wie es etwa in Sägewerken oder bei der Möbelherstellung anfällt. 

Nicht zu verwechseln ist das Hackgut zudem mit der sog. „grünen Kohle“. Denn bei letzterer handelt es sich nicht um Hackschnitzel oder überhaupt unbedingt um Produkte aus Holz, sondern um aufbereitete Biomasse allgemein. Biomasse, wie sie etwa aus der Biotonne oder aus Grünabfall gewonnen wird. Auch auf Kokosnussschalen basierte Aktivkohle ist beispielsweise „grüne Kohle“, hat aber mit Holz nichts zu tun. 

Große grobe Hackschnitzel
Große grobe Hackschnitzel
Kleine feine Hackschnitzel
Kleine feine Hackschnitzel

Qualitäten von Hackschnitzeln

Jede Anlage zur Verbrennung von Hackschnitzeln ist auf bestimmte Qualitäten des Brennstoffs hin optimiert. Kleinere Anlagen brauchen für einen sicheren Betrieb zum Beispiel eher trockene und gesiebte Ware mit einer definierten Größe. Üblich sind hierbei Hackschnitzel, deren Teilchenlänge sich zwischen 3,15 bis 30 mm bewegt. 

Die Restfeuchte der Hackschnitzel sollte 30 Prozent nicht übersteigen. Größere Hackschnitzelanlagen können sogar größere Teilchen vertragen. Solche gröbere Ware kann dann oft auch einen höheren Wassergehalt an Restfeuchte aufweisen. Zurück zum Stichwort Anlagenoptimierung: Jede Heizungsanlage für Hackschnitzel ist individuell ausgelegt! 

„Jede Art von Hackschnitzeln hat ihre spezifischen Eigenschaften.“ 

Anlagen, die etwa in der Regel frischeres, feuchteres Hackgut verbrennen, sollten dann wiederum nicht mit zu trockenem Material (welches aschearm funktioniert und heißer brennt) unter Volllast betrieben werden. Andernfalls kann die Heizung durch höhere Temperaturen im Brennraum vom Kessel Schaden nehmen. 

Ein weiteres wichtiges Qualitätsmerkmal von Hackschnitzeln ist ihr Aschegehalt. Welches Hackgut produziert wie viel Asche? Das ist maßgeblich vom Rindenanteil im Brennstoff beeinflusst. Produziert wiederum eine Anlage durch stark rindenhaltiges Hackgut mehr Asche, sollte der Ascheaustrag aus dem Aschebehälter öfter geleert werden bzw. sollte die Anlage gleich über einen automatischen Ascheaustrag verfügen. 

Pellets Prüfung
Sieht man eigentlich sofort: Pellets sind keine Hackschnitzel

Abgrenzung zu anderen Holzbrennstoffen wie Pellets

Hackschnitzel haben nichts gemein mit anderen Holzbrennstoffen, mit denen sie so mancher gerne aber mal verwechselt. Getrocknete und klein gehackte Holzschnitzel sind beispielsweise nicht dasselbe wie Pellets! Holzpellets erleben aktuell einen echten Boom. Pellets sind in aller Munde. Hackschnitzel eher (noch?) nicht. 

Wer Hackschnitzel nun in einer Pelletheizung verwendet oder andersherum Pellets in einer Hackschnitzelheizung, dem sei gesagt, das empfiehlt sich nicht. Entweder aus Gründen, dass es einfach nicht funktionieren würde bzw. aus solchen, dass Du damit Deiner Heizung schaden kannst. Ausnahme: die seltenen Kombikessel, die beide Brennstoffe verarbeiten können! 

„Simple Info: Ein Pellet ist kein Hackschnitzel, nur weil beide aus Holz sind!“ 

Warum zum Beispiel Hackschnitzel in einer Pelletheizung technisch nichts zu suchen haben? Weil Pellets einfach kein Hackgut sind, sondern zylindrisch genormte Presslinge aus getrocknetem, naturbelassenem Restholz. Die will Deine Heizung in Größe und Gewicht so und zwar genau so, um richtig zu funktionieren. 

Pellets haben auch eine ganz andere Dichte und abweichendes Gewicht als Hackschnitzel. Zum Vergleich: Während Du für einen Kubikmeter Pellets, der ca. 650 kg wiegt, einen Lagerraum von etwa 1,5 m3 benötigst, sieht das bei Hackschnitzeln ganz anders aus. Da brauchst Du nämlich für dasselbe Gewicht einen Lagerraum, der drei Mal so groß ist. 

Brennstofflager Hackgut
Brennstofflager für Hackgut
Förderschnecke Hackschnitzel
Förderschnecke für Hackschnitzel

Kosten für Hackschnitzelheizungen

Mit Hackschnitzeln selbst kannst Du beim Heizen eine Menge Geld sparen, aber die Kosten der Anschaffung einer Hackschnitzelheizung sind im Vergleich zu vielen anderen Heizungen erheblich. Sie können leicht 20.000 Euro bis 26.000 Euro erreichen (ohne Förderung, siehe Kosten im Überblick). Das bezieht sich allein auf die Heizungsanlage mit Kessel und ggf. Pufferspeicher. Bei individuellen Anpassungen kann sie noch mehr kosten. 

Da ohnehin ein versierter Fachbetrieb die Installation vornehmen muss, sind die Kosten für den Heizungsbauer darin immerhin schon inklusive. Ordentlich Euro sparen kannst Du jedoch, wenn Du den Neubau vom Hackschnitzellager selbst erledigst. Diese Arbeit ist auch von handwerklich begabten Amateuren durchaus einfach zu erledigen. 

In diesem Überblick haben wir Dir einmal aufgeschlüsselt, welche Komponenten der Heizung was in etwa kosten können (geordnet von A-Z):*

Komponenten  Kostenschätzung  
Abgasanlage mit Brennwerttechnik  2.000 Euro 
Fördersysteme mit Förderschnecke  2.500 Euro 
Heizkessel  11.000 Euro 
Lager für Brennstoffe   3.000 Euro 
Montage durch Fachbetrieb  4.000 Euro 
Pufferspeicher  2.500 Euro 
Wärmetauscher  500 Euro 
Anlagenkosten insgesamt** 25.500 Euro 

*Annahmen gelten für eine mittel-kleine Anlage, die ein Eigenheim beheizt, das pro Jahr die Deckung von ca. 25.000 bis 30.000 kWh Wärmebedarf benötigt. 
**Ohne Abzug durch eine mögliche Förderung betrachtet.

Erinnerung: Für die Wartung der Hackgutheizung solltest Du mit etwa 900 Euro bis 1.000 Euro pro Jahr rechnen (einschließlich Schornsteinfeger)!

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Förderung der Hackschnitzelheizung

Gemäß der neuen Fördersätze nach der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) kannst Du Dir als Förderung für Deine Hackschnitzelheizung ordentlich Geld vom Staat holen. Als kombinierte Heizungsanlage mit anderen erneuerbaren Energien, als sog. EE-Hybridheizung mit Biomasse, ist sogar die aktuell nicht zu überbietende maximale Förderung drin.

Gefördert wird auf Antrag vor dem Einbau versteht sich. Bestimmte Anträge auf Förderung einer Hackschnitzelheizung kann auch nur ein geprüfter Energieberater für Dich bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) einreichen. Der hat sowieso den besseren Überblick. Es gibt verschiedene Förderungen:

  • Förderung durch die KfW: Die Förderung der KfW ist zumeist ein Zuschuss für Einzelmaßnahmen. Zusätzlich ist bei größeren Projekten ein zinsverbilligter Kredit und Zuschuss zur Tilgung vom Kredit für die neue Heizung (Tilgungszuschuss) erhältlich.

  • Förderung durch das BAFA: Die Förderung vom BAFA betrifft nur bestimmte ganzheitliche Projekte oder Sonderformen. Die populäre Form der Förderung über Zuschüsse für einzelne Heizungsanlagen liegt seit 2024 wieder komplett in den Händen der KfW.

  • Förderung durch das Finanzamt: Nimmst Du weder eine Förderung von der KfW noch vom BAFA in Anspruch, kannst Du die förderfähigen Kosten alternativ steuerlich geltend machen. Diese Variante wird als sog. Steuerbonus bezeichnet.
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12 Vorteile und Nachteile einer Hackschnitzelheizung

Wie jedes Heizungssystem hat auch die Hackgutheizung Stärken und Schwächen. Von den Vorteilen kannst Du profitieren. Bei den Nachteilen solltest Du genau hinschauen, ob Produkte wie diese für Dich realistisch überhaupt in Frage kommen. Hier die Pluspunkte und Minuspunkte der Hackschnitzelheizung im Überblick:

Vorteile der Hackschnitzelheizung Nachteile einer Hackschnitzelheizung
Energiekosten:
Kaum eine Heizung hat im Einsatz so geringe laufende Kosten für Brennstoffe wie die Hackschnitzelanlage. Zumindest gilt das für den Vergleich der Betriebskosten mit Verbrenner-Heizungen wie Heizöl, Gas oder andere. Die direkten Heizkosten im laufenden Betrieb sind mit etwa 0,03 Euro (3 Cent!) pro kWh im Durchschnitt extrem günstig. Kostet fast nichts. So niedrige Brennstoffkosten sind nahezu einmalig!
Kosten der Anschaffung:
Die Kosten einer Hackschnitzelheizung liegen im Vergleich beim Kauf deutlich höher als für eine Ölheizung, Gasheizung oder Elektroheizung. Weil sie immer eine individuelle Lösung ist, braucht diese Heizung halt immer auch Lösungen, die individuell nur für sie gelten. Das treibt die Anschaffungskosten zunächst nach oben. Dennoch: Denke daran, dass Du letztlich bei den Heizkosten sparst. Bedenke auch, dass Du Dir Förderung durch den Staat sichern kannst. Und ganz sicher dürften alternativ die Kosten für fossile Energien im Zuge von Klimawandel und Energiewende nicht wieder zurückgehen.
Wirtschaftlichkeit:
Der Einsatz einer Hackschnitzelheizung lohnt sich vor allem für Gebäude mit einem hohen Wärmebedarf. Gerade in alten großen Gebäuden, bei denen die Möglichkeiten einer rigorosen Dämmung eingeschränkt sind (aus baulichen Gründen oder Kostenfaktoren), findet so eine Heizung mit dieser Leistung sehr wirtschaftliche Einsatzbereiche.
Wartung:
Eine Hackschnitzelanlage ist recht wartungsintensiv. Bei einer mittel-kleinen Anlage für ein großes Eigenheim, die pro Jahr ca. 25.000 bis 30.000 kWh Wärme produziert, solltest Du mindestens mit reinen Wartungskosten von etwa 900 Euro bis 1.000 Euro pro Jahr rechnen. Der Schornsteinfeger ist in diesen Kosten allerdings schon inklusive.
Förderung:
Für Klimaschutz und Energiewende unternehmen Staat und Gesellschaft eine Menge. Deshalb setzt Deutschland immer stärker auf alternative Maßnahmen, etwa auf Heizsysteme wie die Hackschnitzelheizung. Nutze die erheblichen Möglichkeiten der Förderung. Möglich ist, über Angebote von Förderungen mehr als die Hälfte Deiner Kosten für die Investitionen zu decken.
Planung:
Die Planung einer individuellen Hackgutheizung ist, wie schon mehrfach erwähnt, eine absolut individuelle Geschichte. Dieses System ist kein 0815-Produkt. Das erhöht den Aufwand für alle Beteiligten. Das treibt die Kosten in die Höhe. Dennoch kommst Du nur so am Ende in den Genuss der wunderbar niedrigen Betriebskosten und schützt die Umwelt durch niedrige Emissionswerte.
Klima und Umwelt:
Mit Hackschnitzeln heizt Du CO2 neutral, denn Du heizt ja, wie mit jeder Holzheizung, mit Holz. Im Vergleich ist das wirklich emissionsarm. Der nachwachsende Brennstoff ist zudem regional verfügbar und nutzt ausschließlich pflanzliche Abfälle. Die wären ohnehin angefallen und Du führst sie noch einem sinnvollen Einsatz zu.
Emissionen:
Die moderne Hackschnitzelheizung verursacht etwas mehr Emissionen Feinstaub als ihre Geschwister Öl- oder Gasheizung. Andererseits verursacht sie im Vergleich eben auch nur ca. 10 Prozent der CO2 Emissionen wie diese fossilen Verbrenner. Zudem liegen ihre Feinstaub-Werte noch weit unter allen Grenzwerten.
Ökobilanz:
Hackschnitzel werden zu 100 Prozent aus Holzabfällen produziert. Diese Holzreste fallen ohnehin an. Wenn Du Deine Hackschnitzel aus der Region beziehst, stimmt Deine Ökobilanz also ebenso zu 100 Prozent. Solltest Du Deinen Brennstoff jedoch im Ausland kaufen (z.B. um noch ein paar Euro zu sparen), bedenke, dass sich das wiederum negativ auf Deinen ökologischen Fußabdruck auswirkt.
Platz:
Für eine Holzheizung wie die Hackschnitzelheizung benötigst Du sehr viel Platz zur Lagerung des Brennstoffs vor Ort, wohl mehr als für jede andere Holzheizung. Ohne ausreichend Lagerraum vor Ort ergibt eine Hackschnitzelheizung keinen Sinn.
Autarkie:
Bist Du selbst im Forst oder in der Landwirtschaft tätig? Oder besitzt Du entsprechende Ländereien oder Betriebe? Dann kannst Du Deine Hackschnitzel theoretisch selbst herstellen (lassen). Damit machst Du Dich beim Verbrauch für Deine Wärmeversorgung nahezu absolut autark.
Aufwand:
Du musst regelmäßig die Asche aus dem Aschebehälter entsorgen. Ohne Asche keine Wärme. Selbst wenn der Ascheaustrag automatisch in einen Sammelbehälter erfolgt, muss auch dieser irgendwann geleert werden.

Heizungswechsel, Reparatur oder Wartung planen

Du bist Dir nach all diesen Informationen nicht sicher, ob eine neue Hackschnitzelheizung die richtige Lösung für Dich ist, erwägst jedoch einen Heizungstausch? Oder hast Du Interesse an der Wartung bzw. Reparatur einer bestehenden Heizung? Kein Problem, auch dann können Dir unsere Fachpartner weiterhelfen. Fülle einfach das kostenlose und unverbindliche Anfrageformular aus. Mit den Experten von unserem Service wirst Du die perfekte Lösung finden.

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FAQ
Wichtige Fragen und Antworten zum Heizen mit Hackgut im Überblick

FAQ online: Ratgeber mit weiteren Tipps zur Hackschnitzelheizung

Wann ist eine Hackschnitzelheizung sinnvoll?

Hackschnitzelheizungen zeichnen sich durch ein wesentliches Merkmal aus: Sie lohnen sich erst ab einer hohen Heizlast! Mindestens 25.000 kWh Wärmebedarf pro Jahr sollten es schon sein. Damit wird schnell klar, dass solche Heizungen im gut gedämmten Neubau nur für große Objekte geeignet sind. Im Altbau hingegen können sie auch schon im größeren Eigenheim sinnvolle Anwendung finden.

Wie viel Hackgut braucht man für ein Einfamilienhaus?

Zum Heizen eines tauglichen Objekts ab 25.000 kWh Wärmebedarf braucht man für die Hackschnitzelheizung etwa 6 bis 7,5 Tonnen Hackgut pro Jahr. Im Vergleich entspricht das ca. einem Raumvolumen von 26 bis 32 m3. Genügend Platz finden würden die Hackschnitzel dafür beispielsweise in einem Raum mit den Abmaßen von 6 x 2 m bei einer Raumhöhe von 2,7 m.

Was ist beim Neubau eines Hackschnitzelbunkers wichtig?

Neben den üblichen technischen Grundparametern sind beim Neubau eines Hackschnitzelbunkers drei Dinge besonders wichtig: 1.) Im Silo sollten die Hackschnitzel absolut trocken lagern. 2.) Das Silo sollte gut belüftet sein, wobei die Lüftungsschlitze nicht in der Hauptwindrichtung liegen sollten. 3.) Der Brandschutz sollte eine hohe Prioriät genießen.

Mit welcher EE-Hybridheizung lässt sich eine Hackschnitzelheizung gut kombinieren?

Die sog. EE-Hybridheizung, also die Hybridheizung mit erneuerbaren Energien (EE), erzeugt Wärme aus verschiedenen erneuerbaren Energien. Besonders effizient kann ein Biomasse-Heizsystem wie die Hackgutheizung zum Beispiel im Verbund mit einer Wärmepumpe, mit Photovoltaik oder mit Solarthermie arbeiten.

Kann man mit einer Hackschnitzelheizung Geld sparen?

Bei den laufenden Kosten kannst Du definitiv Geld sparen. Hackschnitzel kosten (je nach Region unterschiedlich) bei vergleichbarem Brennwert zwischen 30 bis 50 Prozent weniger als Pellets. Die laufenden Heizkosten sind also sehr günstig. Mehr kosten Hackgut-Heizsysteme jedoch bei Anschaffung und Wartung. Es bleibt eine individuelle Abwägung, womit Du letztlich mehr Geld sparen kannst.

Kaufratgeber zur Holzheizung:

Ratgeber Überblick Holzheizungen:

Michael Claus

Autor

Michael Claus ist staatlich geprüfter Techniker und Hausbesitzer. Als faktenorientierter Mensch bevorzugt er schlaue Lösungen. Mit über 20 Jahren praktischer Erfahrung teilt er sein Fachwissen und seine umfangreiche Expertise gerne beim Schreiben von unabhängigen Fachartikeln, Rezensionen und Produktvorstellungen.

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