Energiedatenmanagement

Potenziale für den Mietwohnbereich

Das Energiedatenmanagement bietet zahlreiche Potenziale und Vorteile für den Mietwohnbereich. Sowohl der Besitzer und Vermieter als auch die Mieter profitieren von einem effizienten Energiedatenmanagement. Welche Potenziale und Vorteile das genau sind und wie die Visualisierung der Energieverbräuche funktioniert, erfährst Du in diesem Ratgeber Artikel. 

Energiedatenmanagement Kontrolle Gerät
Energiedatenmanagement im Mietwohnbereich schont Geldbeutel und Umwelt

Funktionsweise des Energiedatenmanagements (EDM)

Beim Energiedatenmanagement (kurz: EDM) werden individuelle Verbräuche aller relevanten Energiequellen über Funkzähler gesammelt und erfasst. Jeder Verbrauch wird dabei eindeutig einer definierten Wohneinheit oder Verbrauchsstelle zugeordnet. 

Die erfassten Daten gehen dann simultan und direkt an den Energiedienstleister, Gebäudeeigentümer oder beide – je nachdem, wer die Energieverwaltung jeweils administriert. Auch die Nutzer – sprich die Mieter – haben etwas vom digitalen Energiesparmanagement. Sie haben über ein Webportal jederzeit Zugang zu ihren Verbrauchsdaten.

„Ständiges Ablesen und händisches Auswerten sind wenig praktikabel. Läuft das Energiemonitoring automatisiert ab, erleichtert das die Übersichtlichkeit und Anwendungsfreundlichkeit.“

Je nach gewünschter Darstellungsweise können die Mieter über das geschützte Portal einsehen, wie es um ihren Wärmeenergieverbrauch und ihre Heizkosten steht. Und je nach gewünschter Detailtiefe oder Vergleichskompetenz des angeschlossenen Portals können sie dann ihren Wärmeenergieverbrauch mit den Verbräuchen aus Vorperioden vergleichen. 

Wie stellt sich der aktuelle Energieverbrauch zum Beispiel klimabereinigt im Vergleich zum Vormonat, Vorquartal oder Vorjahr dar. Energiefresser sind auf diese Weise schnell identifiziert und eine valide Bewertung des eigenen Heizverhaltens wird transparent und nachvollziehbar. 

Datenschutz beim Energiedatenmanagement

Zwangsläufig müssen beim Energiedatenmanagement personenbezogene Daten erhoben werden. Nur so lassen sich die Energiedaten schließlich auch den richtigen Verbrauchern zuordnen. Für die Nutzer bedeutet das, dass Dritte Einblick in ihre jeweiligen Verbrauchsdaten erhalten. 

Der Umgang mit diesen gesammelten Daten kann mitunter also sensibel sein. Deshalb muss ein sicheres EDM stets höchste Ansprüche an den Datenschutz gewährleisten. Die gesammelten Daten sollten bei Erfassung, Übertragung und Auswertung stets so geschützt sein, dass unbefugte Dritte keinen Zugriff darauf erhalten können. 

„Durch Datenschutz auf dem Stand der Zeit überwiegen die Vorteile die Nachteile.“

Gute EDM-Dienstleister gewährleisten über die ohnehin schon hohen Anforderungen des Datenschutzes in Deutschland hinaus, die beispielsweise durch die DSGVO-Konformität sichergestellt werden, dass die gesammelten Energiedaten ausschließlich durch Befugte eingesehen und ausgewertet werden können. 

Die Energiedaten werden dann ausschließlich zum Zweck des Energiemanagements erhoben, weitergegeben und weiterverarbeitet. Nach Beendigung des gewünschten EDM-Vertrages sollten die Verbrauchsdaten unverzüglich gelöscht werden. 

Potenziale des EDM im Mietwohnbestand

In den vergangen 20-30 Jahren haben sich je nach Region und je nach Wärmeträger und eingesetzter Energieart zur Wärmezuführung die Heizenergiekosten in etwa verdoppelt, teils sogar mehr als verdoppelt. Die Frage, wie sich Verbrauch und Kosten senken lassen, hat damit weit über den zusätzlichen Klimaschutz hinaus eine profunde Bedeutung. 

Nämlich eine, die sich direkt im eigenen Geldbeutel bemerkbar macht. Bekommen Mieter aber auch Hausbesitzer, beispielsweise von Eigenheimen, jedoch nur einmal im Jahr die Heizkostenabrechnung präsentiert, ist es schwierig zu erkennen, wo Spar- und Optimierungspotenziale tatsächlich liegen

„Bessere Information eröffnet und ermöglicht Handlungsspielräume, die viel einfacher zu Einsparungen führen.“

Ein effektives Energiedatenmanagement hilft nachweislich beim Energiesparen. Das wurde in verschiedenen Studien und Modellprojekten nachgewiesen. Die Möglichkeit, die Informationen zum eigenen Verbrauch für Heizung und Warmwasser zeitnah überblicken zu können, ermöglicht zeitnahes Handeln. 

Schon ab wenigen Prozenten Wärmeeinsparung pro Jahr rechnen sich die Geräte und technischen Einrichtungen, die für ein effizientes EDM notwendig sind. Reduziert der Verbraucher seinen jährlichen Energieverbrauch nur um etwa 5-10 Prozent, rechnet sich das Energiedatenmanagement sogar sehr nachhaltig für die Haushaltskasse. 

Die 5 großen Vorteile des EDM auf einen Blick

  • Bequemlichkeit: Verbrauchsinformationen werden automatisiert erfasst und registriert
  • Transparenz: jederzeit den eigenen Verbrauch im Blick
  • Übersichtlichkeit: einfache Vergleichbarkeit mit Vorperioden
  • Datenschutz: nur die Daten werden sicher gespeichert, die benötigt werden
  • Datensouveränität: allein der Nutzer bestimmt, was mit seinen Daten geschieht
Michael Claus

Autor

Michael Claus ist staatlich geprüfter Techniker und Hausbesitzer. Als faktenorientierter Mensch bevorzugt er schlaue Lösungen. Mit über 20 Jahren praktischer Erfahrung teilt er sein Fachwissen und seine umfangreiche Expertise gerne beim Schreiben von unabhängigen Fachartikeln, Rezensionen und Produktvorstellungen.

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